Die Ziele, die Wissenschaftler*innen mit ihrer Forschungstätigkeit verfolgen, reichen von Reputation innerhalb der Scientific Community über Anwendung in der Wirtschaft bis zum Nutzen für die Gesellschaft. In dieser Trilogie schaut Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi darauf, welche sozialen Medien von Twitter bis Xing dabei helfen können. Hier im Fokus: Die Anwendung der Erkenntnisse in der Wirtschaft.
Was bringen soziale Medien für den Transfer in die Wirtschaft?
Der rein akademische Karriereweg ist steinig und risikoreich. Daher kann es hilfreich sein, auch über den Tellerrand der Wissenschaft hinweg gesehen zu werden. In der Wirtschaft gilt, anders als in der Wissenschaft, das „ökonomische Prinzip“. Für Unternehmen geht es darum, ihre Ziele entweder mit möglichst wenig Einsatz zu erreichen oder mit den gegebenen Mitteln den größtmöglichen Output zu erzielen. Wenn man als Wissenschaftler*in mit innovativen Mitteln und Lösungen dazu beitragen möchte und kann, wird man auch in der Wirtschaft gehört – zum Beispiel in sozialen Medien. Doch welche eignen sich gut, um in der Wirtschaft Gehör zu finden?
Transfer- und adaptionsfähige Lösungen für betriebliche oder gesellschaftliche Problemstellungen zu generieren und diese durch Maßnahmen des Transfers und der Kommunikation zu verbreiten, sind Ziele anwendungsorientierter Forschung. Die Erkenntnisse aus diesen Forschungsaktivitäten sollen in der Praxis von Organisationen, Unternehmen und Verwaltungen sowie von den relevanten Akteur*innen der Gesellschaft und somit den Anwendenden wahrgenommen werden.
Die Businessplattform Xing für den deutschsprachigen Raum ist ein weiteres Medium. Dieses wird fälschlicherweise häufig mit Linkedin in einem Atemzug genannt, denn es handelt sich dabei ebenfalls um eine Plattform für den beruflichen Kontext. Jedoch kann man dabei nur in beschränktem Maß von einem sozialen (Online-)Medium sprechen, da es nur wenige Möglichkeiten für Onlineinteraktivität bietet. Vielmehr entwickelte es sich bis zur coronabedingten Ausnahmesituation bereits seit gut einem Jahr zu einem „sozialen Offlinemedium“, das lokales und „analoges“ Netzwerken fördert und unterstützt. Aktuell steht aufgrund der Corona-Situation hier nun auch wieder mehr das lokale virtuelle Netzwerken im Vordergrund. Die Zukunft wird zeigen, ob das „neue Normal“ diese Entwicklung auch weiterhin beeinflusst oder welche Strategie Xing in Zukunft verfolgen wird.
Wenn man an Arbeitgeber*innen aus der Unternehmenslandschaft im DACH-Gebiet interessiert ist, kann es förderlich sein, mit seiner „elektronischen Visitenkarte“ in Form eines Profils hier vertreten zu sein. Für die Wissenschaftskommunikation gut nutzbar sind bei Xing vor allem die Gruppen. Diese Funktion gibt es auch bei Linkedin: Dort benötigt man sie aber nicht unbedingt, um sich mit Fachkolleg*innen sowie Interessierten zum fachlichen Austausch zusammenzufinden.
Fazit und Ausblick
Zum Abschluss dieser Trilogie wird in der nächsten Folge der Nutzen von Social Media für das Ziel beleuchtet, eine noch breitere Öffentlichkeit mit seinen Forschungsinhalten und -ergebnissen zu erreichen. Um die Frage, wie sich Social-Media-Nutzung auf die Reputation in der wissenschaftlichen Community auswirkt, geht es im ersten Teil.
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