Mit dem englischsprachigen Handbuch will die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) Forschende und Forschungseinrichtungen dabei unterstützen, politische Entscheidungsträger und Trägerinnen zu erreichen und damit zu evidenzbasierten, politischen Entscheidungen beizutragen.
Science For Policy Handbook
Das Handbuch „Science For Policy Handbook“ der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) gibt eine umfassende Hilfestellung, wie Forschung an politische Akteure herangetragen werden kann. Dabei geben die Autorinnen und Autoren sowohl Ratschläge für einzelne Forschende als auch Anregungen zum institutionellen Wandel. Neben dem 266 Seiten starken Werk, stellt die Gemeinsame Forschungsstelle auch eine übersichtliche Zusammenfassung in Stichpunkten mit den zehn wichtigsten Tipps bereit:
- Beginnen Sie mit dem politischen 1×1
Arbeiten Sie sich in den politischen Prozess ein und machen Sie sich bewusst, wer die Hauptakteure sind, welche politischen Ziele sie verfolgen und wie politische Entscheidungen getroffen werden. - Stellen Sie Fragen infrage
Diskutieren und definieren Sie relevante Themen und Fragen gemeinsam mit Entscheidungsträgerinnen und Trägern. Stellen Sie dabei Fragen und Ansichten infrage und bringen Sie neue Blickwinkel ein. - Planen Sie politische Auswirkungen frühzeitig ein
Bedenken Sie den Einfluss Ihrer Forschung bereits beim Forschungsdesign und überlegen Sie, welche Akteure Interesse an Ihren Ergebnissen haben könnten. - Politische Wirkung ist ein Teamsport
Sprechen Sie über die Implikationen Ihrer Arbeit – Kolleginnen und Kollegen, Netzwerke und Organisationen können als Multiplikatoren dienen. - Werden Sie ein kritischer Freund
Die Beziehungen zwischen Politik und Wissenschaft sollten verlässlich und offen sein und auf gegenseitigem Verständnis beruhen. Seien Sie jedoch auch bereit, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. - Ergreifen Sie in der politischen Debatte das Wort
Netzwerken Sie und bringen Sie sich in Diskussionen ein, um relevante Entscheidungsträger auf sich und Ihre Forschung aufmerksam zu machen. - Werden Sie bilingual – sowohl in Wissenschaft als auch in Politik
Seien Sie sich über die unterschiedliche Kommunikation in Wissenschaft und Politik bewusst und passen Sie Ihre eigene Kommunikation an das Publikum an. - Vorsicht bei einer einzelnen Studie
Politische Entscheidungsträger ziehen eventuell eine disziplinübergreifende Synthese der vorhandenen Wissensbasis einem einzelnen, aktuellen Forschungsergebnis vor. Setzen Sie Ihre Forschung daher in einen größeren Zusammenhang. - Champion Vielfalt – keine Disziplin hat alle Antworten
Seien Sie kritisch Ihrer eigenen Forschung gegenüber und offen dafür, auch andere Expertisen in Ihren Überlegungen einzubeziehen. - Seien Sie klar in der Kommunikation von Unsicherheiten und Einschränkungen
Vermeiden Sie die Versuchung, Unsicherheiten und Meinungsverschiedenheiten zu verschleiern, um den Entscheidungsträgern eine klares Botschaft zu liefern. Kommunizieren Sie relevante Unsicherheiten und Meinungsverschiedenheiten verständlich.
Zielgruppe:
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Kommunikatorinnen und Kommunikatoren
Forschungseinrichtungen
Autoren:
Die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission
Die Leitlinie:
Veröffentlichungsdatum:
Juli 2020