Wissenschaftler verstehen, mit Politikern kommunizieren und Veranstaltung besuchen – wie, wo, warum? Wir haben Tipps zusammengetragen.
Panoptikum 17-11 #Politik #Jargon
Wie kommen wissenschaftliche Fakten zu Politikern? Wie verschaffen sie sich Gehör und vor allem: Wie bleiben sie in den Politiker-Köpfen? “How to make ideas matter?” fragte auch Kanishka Narayan, ehemaliger Mitarbeiter der britischen Regierung und liefert die Antwort in drei Empfehlungen für die Praxis mit:
- Timing
Es sei wichtig, so Narayan, dass die wissenschaftliche Position frühzeitig in der Diskussion einen Platz fände. Denn wenn erst einmal andere Stimmen ihre Position deutlich gemacht hätten, dann hätte dies bereits die Auswahlmöglichkeiten eingeschränkt. Kurzum: “The tactics of timing trumped epistemic brilliance.” - Fragen beantworten
Und zwar die der Politiker – so maßgeschneidert wie möglich. Denn: “relevance is king”. Und die Politik braucht schnelle Antworten. Der Haken daran sei allerdings, dass es von Außen schwer erkennbar sei, welche Fragen in naher Zeit relevant sein könnten. - Aufgeschlossener Austausch
Wissenschaft untersucht Szenarien unter bestimmten Bedingungen. Was ein aufgeschlossener Austausch aber bringen soll, ist das Weiterdenken dieser Bedingungen und die Diskussion über mögliche weitere Szenarien. Dazu braucht es eine aufgeschlossene und selbstkritische Wissenschaft.
Augen und Ohren auf
Im Mai gab es viele Gratulationen und spannende Workshops – denn das NaWik wurde fünf. Wer beim Symposium nicht dabei sein konnte, kann nun die Erkenntnisse aus den Workshops in der Dokumentation nachlesen.
Wenn Wissenschaftler über ihre Arbeit sprechen, fällt es ihnen häufig nicht leicht Fachbegriffe zu vermeiden. Um sie trotzdem noch zu verstehen, empfehlen wir den De-Jargonizer 😉 Was er macht, wie er funktioniert und wie er eigentlich zur Wissenschaftskommunikation genutzt werden soll, erfahren Sie hier.
Wer waren die ersten, die ihre Forschungsarbeiten bereits vor Veröffentlichung in Fachzeitschriften für alle zugänglich machten? Physiker oder Biologen? Auf sciencemag.org erzählt Journalistin Jocelyn Kaiser die Geschichte der ersten Pre-Print Server und einem steinigen Weg des Open Access.
Mehr Wissen
Immer mehr Wissenschaftler kommunizieren. Aber wie können sie feststellen, ob sie überhaupt gute Wissenschaftskommunikation betreiben? Das Zauberwort lautet Evaluation. Suzanne Spicer zeigt mit vielen Beispielen wie man am besten evaluiert.
Von Praktikum bis Professur
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung hat zwei Stellen zu vergeben: zum einen als Referent/in oder Wissenschaftsjournalist/in und zum anderen als Referent/in für Wissenschaftskommunikation. Die Frist für beide Stellen ist der 15. September.
Eine/n Social Media und Science Relations Officer sucht das Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften. Auch hier können Bewerbungen bis zum 15. September eingereicht werden.
Was kommt?
Für alle kurzentschlossenen Berliner_innen: Heute Abend ist Die Debatte live zum Thema “Die Macht der Meinungsforscher – wer weiß, wen wir wählen?” ab 19 Uhr in der Hörsaalruine. Für alle nicht-Berliner_innen: Es gibt einen Live-Stream.
Und für alle, die bereit sind heute eine Nachtschicht für die Wissenschaftskommunikation einzulegen, hier der Hinweis auf die Einreichungsfrist für Wisskomm-Projekte im Wissenschaftsjahr 2018: 1. September 2017.
Die obigen drei Tipps zur politischen Wissenschaftskommunikation von Kanishka Narayan reichen Ihnen noch nicht? Dann ist der Workshop “Politische Kommunikation von Wissenschaftseinrichtungen” der Fritz Thyssen Stiftung vielleicht weiterführend. Bitte bis zum 8. September anmelden.