Attraktive Wissenschaftler/innen, schöne Bilder, Kommunikationsblasen und neue Debatten. Das sind die neusten Stücke in unserer Sammlung von Wissenschaftskommunikationsfundstücken.
Panoptikum 17-04 #BrainOrBeauty #DieDebatte
„Brain or Beauty?“ Spielt die Attraktivität von Wissenschaftler(inn)en eine Rolle bei der Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse? In einer Studie britischer Wissenschaftler/innen der Universität Cambridge wurde dieser Zusammenhang untersucht. Dabei wurden den Teilnehmenden Gesichter von Forschenden aus den Bereichen Physik und Biologie vorgelegt. Das Ergebnis?
- Die Befragten waren daran interessiert, etwas über die Arbeit der Wissenschaftler(innen) zu lernen. Diese stuften sie entweder als attraktiv ein oder als kompetent und anständig. Im Allgemeinen weckten ältere Forschende mehr Interesse und – wenn auch geringfügig – männliche Forscher mehr als weibliche.
- Positionierten die Psychologen ein Foto eines/r “attraktiven Wissenschaftlers/in” neben einem populärwissenschaftlichen Artikel, wurde dieser bevorzugt gelesen.
- Bei der Frage, wem sie mehr Qualität in der Forschung zutrauen, tendierten die Befragten mehrheitlich zu solchen, die sie als „kompetent aussehend“ einstuften. Dabei spielte es weniger eine Rolle, wie attraktiv und sozial die Forschenden optisch auf die Teilnehmer wirkten.
- Populärwissenschaftliche Artikel mit Bildern kompetent aussehender Wissenschaftler wurden als qualitativ hochwertiger eingeschätzt – unabhängig von Geschlecht oder Disziplin. Der Unterschied war jedoch gering. Allerdings wurden physikalische Artikel als hochwertiger im Vergleich zu denen der Biologie eingeschätzt.
Doch was sagt uns das konkret? Es scheint, dass die Befragten wissenschaftliche Neuigkeiten beeinflusst vom Foto eines/r Experten/in auswählen. Dabei ist jedoch nicht klar, wie stark diese Bilder die Verbreitung und Akzeptanz wissenschaftlicher Ideen in der breiten Öffentlichkeit beeinflusst, betont William J. Skylark, der die Studie durchführte.
Augen und Ohren auf
The Scientist veröffentlicht täglich ein “image of the day”: Spinnen, Bakterien, Roboter, Satellitenbilder, … – so schön kann Wissenschaft sein. In geringerer Frequenz aber mit gleicher Qualität veröffentlicht auch die Helmholtz-Gemeinschaft monatlich Schönheiten aus ihren Forschungsfeldern.
Ob es auch schon ein Bild zum autonomen Fahren gibt? Das ist zumindest das erste Thema des neu gestarteten Projekts “Die Debatte”. Kontroverse Themen werden hier aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet – in einer offenen Podiumsdiskussion mit dem Publikum, begleitet von einer offenen Diskussion in den Sozialen Medien und Artikeln zur Nachlese obendrauf. Wer die Auftaktveranstaltung verpasst hat, kommt hier zum gespeicherten Livestream.
Können die im Panoptikum aufbereiteten Informationen aus der Wissenschaftskommunikation-Blase entweichen und auch die breite Öffentlichkeit erreichen? Was diese Kommunikationsblasen sind und wie “gefährlich” sie tatsächlich sind, beleuchteten Konrad Lischka und Christian Stöcker in ihrem Vortrag “Etwas Empirie: Was wir wirklich über Filterblasen, Fake-News und die digitale Öffentlichkeit wissen” auf der re:publica in voller Länge nachzusehen bei Youtube.
Von Praktikum bis Professur
Das Ibero-Amerikanische Institut möchte eine Stelle im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und des Kulturmanagement besetzen. Bewerben können Sie sich noch bis zum 29. Mai. Weitere Informationen finden Sie hier.
Wer bereits als Student oder Studentin Einblicke in die Wissenschaftskommunikation gewinnen möchte – und auch noch Geld dabei verdienen will, kann sich am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung bewerben. Welchen Aufgaben Ihr Euch dort stellen sollt, seht Ihr hier.
Was kommt?
Die frisch eröffnete Fotoausstellung “OZEANVERSAUERUNG: Das andere Kohlendioxid-Problem” lädt noch bis in den Juli nach Oldenburg in das Schlaue Haus ein.
Auch im Berliner Naturkundemuseum wird diese Woche eine Ausstellung eröffnet. Deren Thema sind die Aras, eine Papageiengattung. Auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten kann man die bunten Vögel bewundern: “Abends im Museum” heißt die am 31. Mai stattfindende Führung. Los geht es um 18 Uhr.
Was die Wissenschaftskommunikation sonst noch so deutschland- und auch weltweit auf die Beine stellt, finden Sie in unserer SciComm Summer Map. Wir nehmen auch gerne weitere tolle Orte und Veranstaltungen auf. Schicken Sie sie uns an redaktion@wissenschaftskommunikation.de