Der Ergebnisbericht zur Begleitforschung des IdeenLaufs ist da, die Wissenschaftsfreiheit war in den letzten zehn Jahren vielerorts rückläufig und Forschung zu Cartoons über Corona. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.
Panoptikum 23-5 #Partizipation #Wissenschaftsfreiheit #Cartoons
Augen und Ohren auf
📄 Der Ergebnisbericht zur Begleitforschung des IdeenLaufs ist verfügbar. Der Fachbereich Qualität und Transfer bei Wissenschaft im Dialog* hat den Prozess begleitet und das Feedback der Teilnehmer*innen ausgewertet. Der Bericht fasst die Erkenntnisse zur Gestaltung von Partizipationsprojekten in Wissenschaft und Forschung zusammen.
📺 „Gute Wissenschaftskommunikation ist ein Drahtseilakt“, sagt Melanie Brinkmann. Mit der ZEIT sprach die Virologin über die „zehrende“ Zeit als Expertin während der Pandemie und warum sie froh ist, nun nicht mehr in Talkshows auftreten zu müssen. Ob die Wissenschaft davon Schaden genommen hat, sich politisch geäußert zu haben, verneint Brinkmann, allerdings schmerzen sie Vorwürfe, für Corona-Maßnahmen wie den Lockdown verantwortlich gemacht zu werden.
🗽 Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Ländern, in denen die Wissenschaftsfreiheit seit 2012 stark rückläufig ist. Das dokumentiert der Academic Freedom Index 2023, der die Wissenschaftsfreiheit in insgesamt 179 Ländern untersucht hat. Unter den 22 betroffenen Ländern gehören neben Autokratien auch liberale Demokratien wie die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien, in denen ein signifikanter Rückgang von Wissenschaftsfreiheit festgestellt wurde. In 152 weiteren Ländern stagnierte die Wissenschaftsfreiheit, oftmals auf einem niedrigen Niveau.
Mehr Wissen
📚 In der Forschung zu künstlicher Intelligenz sind Frauen bislang unterrepräsentiert. Mediale Darstellungen von Berufsfeldern können einen Einfluss darauf haben, welche Karrierewege Menschen in Betracht ziehen und wählen. Deshalb haben Stephen Cave, Kanta Dihal, Eleanor Drage und Kerry McInerney von der Cambridge University 142 einflussreiche Filme zum Thema KI untersucht, die zwischen 1929 und 2020 erschienen sind. Es zeigt sich: Nur acht Prozent der Film-Protagonist*innen, die im Bereich künstliche Intelligenz arbeiten, sind weiblich. Nur bei einem der Filme hat eine Frau allein Regie geführt. Die Forscher*innen diskutieren mögliche Erklärungen und Parallelen zwischen Gender-Ungleichheiten im Film und in der realen Welt.
📚 Inwiefern spiegeln Zeitungs-Cartoons in Südafrika den gesellschaftlichen Diskurs über Corona wider? Herman Wasserman und Marina Joubert von der Stellenbosch University in Südafrika haben fast 1200 Cartoons aus dem Jahr 2020 untersucht. Dabei zeigte sich beispielsweise, dass die meisten Cartoons eine negative Stimmung transportierten. Die Forscher*innen schreiben, dass die untersuchten Cartoons den durch Angst charakterisierten Mediendiskurs unterstützten und zur Politisierung der Pandemie beitrugen, indem häufig Politiker*innen als Charaktere gewählt wurden. Wissenschaftler*innen hingegen tauchen nur selten auf. Zur Aufklärung der Bevölkerung hätten die Cartoons kaum beigetragen.
📚 Die Impfquote in Bezug auf das Humane Papillomviren (HPV) war in Dänemark relativ hoch – bis über mögliche Nebenwirkungen berichtet wurde. Die bisherige Forschung habe diese Entwicklung negativer oder irreführender Berichterstattung in Verbindung gebracht, schreiben Torben E. Agergaard, Màiri E. Smith, Ane Kathrine Gammelby, Marie Louise Tørring und Kristian H. Nielsen von der Universität Aarhus. Um das zu überprüfen, haben sie dänische Medienberichte zum Thema HPV-Impfungen, die zwischen 1991 und 2019 in sechs Zeitungen erschienen sind, untersucht. Es zeigte sich, dass im Jahr 2015 Nebenwirkungen das dominierende Thema darstellten. Allerdings sei die Berichterstattung weder positiv noch negativ, sondern divers gewesen, schreiben die Forscher*innen. So wurden beispielsweise Wissenschaftler*innen zitiert, die sich in Bezug auf die Nebenwirkungen nicht einig waren.
Von Praktikum bis Professur
🔉 Die Leibniz-Gemeinschaft sucht zur Unterstützung des Referates Kommunikation in der Geschäftsstelle Berlin eine*n engagierte*n studentische*n Beschäftigte*n (w/m/d) für die Onlineredaktion. Bewerbungsschluss ist der 10. März.
🔉 Die Leibniz-Gemeinschaft sucht zur Unterstützung des Teams des Referates Kommunikation in der Geschäftsstelle Berlin eine*n engagierte*n studentische*n Beschäftigte*n (w/m/d) für die Redaktion des Magazins. Bewerbungsschluss für den Job ist der 10. März.
🔉 Zur Unterstützung des Teams sucht Wissenschaft im Dialog zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n engagierte*n Studierende*n für den Bereich Kommunikation im Projekt Wissenschaftskommunikation Energiewende. Bewerbungsschluss ist der 12. März.
🔉 Das Referat für Kommunikation der Universität Bielefeld hat einen Job als Referent*in (m/w/d) für Wissenschaftskommunikation ausgeschrieben. Zu den Aufgaben gehört unter anderem die Medien- und Pressearbeit zu wissenschaftlichen Themen. Bewerbungsschluss ist der 14. März.
🔉 Das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein*e Referent*in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Aufgaben umfassen Presse- und Medienarbeit sowie die Pflege der institutseigenen Website. Bewerbungsschluss ist der 15. März.
🔉 Um die Reichweite und Wirkung ihrer Arbeit für eine klimaneutrale Industrie zu verstärken, sucht die Agora Energiewende gGmbH eine*n Manager Press and Communications Industry & Hydrogen. Die Bewerbungsfrist endet am 19. März.
🔉 Im Exzellenzcluster der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist in der Geschäftsstelle ein Job als Outreach and Marketing Manager ausgeschrieben. Ziel des Clusters ist lebensraumübergreifende Prinzipien und Dynamiken zu identifizieren. Bewerbungsschluss ist der 20. März.
🔉 Die Hochschule Aalen sucht für das MINT-Forschungsnetzwerk SmartPro zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Mitarbeiter*in (w/m/d) mit Fokus Projektorganisation und Wissenschaftskommunikation. Die Bewerbungsfrist endet am 21. März.
🔉 Bei Wissenschaft im Dialog ist ein Job als Tour-Begleiter*innen für das Energiemobil im Projekt Wissenschaftskommunikation Energiewende ausgeschrieben. Zu den Aufgaben gehört unter anderem die Durchführung von Workshops. Bewerbungsschluss ist der 16. April.
🔉 BIO.NRW sucht Verstärkung, um über die Leistungen und die Bedeutung der Biotechnologie für die Zukunft unserer Gesellschaft zu informieren. Dafür ist der Job als Wissenschaftliche*r Referent*in für öffentliche Kommunikation (w/m/d) bis zur erfolgreichen Besetzung ausgeschrieben.
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.
Was kommt?
📆 Die MS Wissenschaft ist auch im Wissenschaftsjahr 2023 wieder unterwegs und wird ab Mai rund 30 Städte anfahren. Das Projekt hat nun die wissenschaftliche Begleitforschung der interaktiven Wissenschaftsausstellung ausgeschrieben. Weitere Informationen zur Ausschreibung gibt es hier.
📆 Der Hamburger Stammtisch für Wissenschaftskommunikation beschäftigt sich am 21. März ab 19.30 Uhr mit Künstlicher Intelligenz. Unter dem Titel „Die Zukunft der Wissenschaftskommunikation mit ChatGPT & Co.“ wird Markus Gottschling (Universität Tübingen) einen Impuls geben. Die Anmeldung zur digitalen Veranstaltung ist bis zum 17. März möglich.
📆 Die Frühjahrstagung des Leopoldina-Zentrums für Wissenschaftsforschung (ZfW) behandelt vom 29. bis zum 30. März das Thema Wissenschaftsreflexion. Die Veranstaltung in Halle (Saale) richtet sich an alle fachlich Interessierten. Die Anmeldung ist online möglich.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltungen und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.
*Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und Wissenschaft im Dialog (WiD) sind die drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.