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Panoptikum 22-17 #Angriffe #VirtualReality #Klimakrise

Schutz für kommunizierende Wissenschaftler*innen, eine Diskussion über Public Intellectuals und Forschung zur Twitter-Kommunikation zum Klimawandel in der Türkei. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

Insbesondere in Forschungsbereichen mit unmittelbaren gesellschaftspolitischen Implikationen und damit besonders kontroversen Themen, häufen sich die Fälle von (verbalen) Angriffen auf Wissenschaftler*innen. Wissenschaft im Dialog* und der Bundesverband Hochschulkommunikation wollen dieses Problem nun gemeinsam angehen. Wie genau, erklären Markus Weißkopf und Julia Wandt im Interview

Für ordentlich Wirbel und eine Debatte über Public Intellectuals hat in den vergangenen Wochen auch ein ZEIT-Artikel über Maja Göpel gesorgt. In der TAZ ordnete Wolf Lotter die Debatte ein. Einen interessanten Thread bei Twitter mit Bezug auf beide Standpunkte gibt es von Carlo Masala. 

Mit guter Wissenschaftskommunikation befasst sich Katie Yurkewicz, Head of Scientific and Technical Communications at Argonne National Laboratory, in Nature Reviews Materials. Sie nennt darin drei Schritte, wie Wissenschaftler*innen verständlich über ihre Forschung kommunizieren können.  

Mehr Wissen

Wie wird Twitter genutzt, um in der Türkei über Umweltthemen und Klimawandel zu diskutieren? Das hat die Soziologin Hande Eslen-Ziya anhand von 1295 Tweets untersucht, die innerhalb einer Woche gesammelt wurden. Sie zeigt, dass Twitter-Nutzer*innen, die der türkischen Regierung gegenüber eher kritisch eingestellt sind, eine aktivere Haltung gegenüber dem Klimawandel einnehmen. Unterstützer*innen der Regierung beschäftigten sich generell eher mit Falschmeldungen, die das Vertrauen in wissenschaftliche Autoritäten untergraben könnten, schreibt die Autorin. 

Wölfe, Bisons und Elche: Einige große Säugetiere sind inzwischen wieder in ihren früheren Lebensräumen in Mitteleuropa zu finden. Citizen-Science-Projekte sollen zum Monitoring und Management solcher Arten beitragen – und durch aktive Einbeziehung der Öffentlichkeit gesellschaftlichen Konflikten vorbeugen. Wie aber steht es um das Wissen über diese Arten und die Bereitschaft, an solchen Projekten teilzunehmen? Das hat ein Forschungsteam um Emu-Felicitas Ostermann-Miyashita vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. in Müncheberg untersucht. In zwei Wildparks haben die Wissenschaftler*innen Umfragen unter Besucher*innen durchgeführt. Es zeigte sich, dass fast alle von der zurückkehrenden Wolfspopulation wussten, während das Wissen über Bisons und Elche viel geringer ausgeprägt war. Jüngere Teilnehmer*innen und solche mit höherem Wissen waren eher bereit, sich an Citizen-Science-Aktivitäten zu beteiligen.

Wie wirksam war die Risikokommunikation der nigerianischen Regierung zu Beginn der Coronapandemie? In seiner Untersuchung stützt sich Olanrewaju Lawal von der University of Port Harcourt auf Daten von Google Trends und Google Mobility Reports zwischen Ende Februar und Ende Juni 2020, um die Bewegungen von Menschen, das öffentliche Interesse an bestimmten Themen und die Risikowahrnehmung zu untersuchen. Seine Analyse zeigt unter anderem, dass die Mobilität an den meisten Orten zu Beginn der Pandemie stark abgenommen, kurz nach dem Lockdown aber wieder zugenommen hat. Bei hohen Fallzahlen war das öffentliche Interesse an Covid-19 eher niedrig und bei niedrigen Zahlen höher. Die anfängliche Risikokommunikation und der Lockdown hätten positive Auswirkungen gehabt, schlussfolgert der Autor. Insgesamt aber seien die Kommunikationsmaßnahmen jedoch unzureichend gewesen, um eine nachhaltige Veränderung des Gesundheitsverhaltens zu bewirken. 

Von Praktikum bis Professur

Die junge Forschungseinrichtung Complexity Science Hub Vienna hat eine Stelle als PR, Communications & Outreach Manager zu besetzen. Bewerbungen werden laufend gesichtet, bis die Stelle besetzt ist.

Gemeinsam mit dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat WID 2016 das Online-Portal Wissenschaftkommunikation.de gegründet. Zur Unterstützung des Teams wird nun ein*e Onlineredakteur*in gesucht. Bewerbungsschluss ist der 28.08.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Am 24. August startet Fast Forward Science, der Multimedia-Wettbewerb für die Wissenschaft, eine Feierabendtalk-Reihe rund um Wissenschaftskommunikation und Social Media. Das Auftaktthema: „Immersive Science: VR, AR & 360° Videos“. Ab 17 Uhr können Interessierte über Zoom mit Expert*innen aus Wissenschaft, Kommunikation und Technologie diskutieren oder den Talk im Livestream verfolgen.

Noch bis zum 20. September kann man sich für das Forum Wissenschaftskommunikation anmelden. Da die beliebtesten Workshops oft sehr schnell ausgebucht sind, lohnt es sich aber sicherlich, sich schon heute zu registrieren. Unser Portal hat auf dem Forum übrigens einen eigenen Stand. Vorbeischauen lohnt sich. 

*Wissenschaft im Dialog ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.