Ein Plädoyer für eine lautere Wissenschaft, ein Podcast zur Chancengleichheit, eine Vernetzungsplattform für MINT-Projekte und Forschung zur Rolle als Wissenschaftler*in. Das sind die Themen in diesem Panoptikum. Dazu gibt es aktuelle Jobs und Termine.
Panoptikum 21-11 #Angriffslust #LabGap #Selbstreflexion
Augen und Ohren auf
„Fakten allein überzeugen nicht – genauso wenig wie Leitlinien zur Kommunikation und Wissensvermittlung“, schreibt Jens Rehländer* in seinem Gastbeitrag auf Zeit.de. Darin fordert der Kommunikationschef der VolkswagenStiftung: „Wissenschaft muss angriffslustig sein!“
Welche MINT-Angebote gibt es eigentlich in Deutschland? Die neue Initiative MINTvernetzt will Akteur*innen zusammenbringen, die Bildungsangebote in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaft, Informatik und Technik machen, und Zielgruppen wie Lehrkräften einen Überblick bieten.
Im neuen Podcast Lab Gap des Magazins Edition F geht es um Themen wie Frauen in der Wissenschaft und Chancengleichheit in MINT-Berufen. In der ersten Folge spricht Moderatorin Victoria Müller mit der Infektiologin und Professorin Marylyn Addo.
Für alle #Wisskomm-Interessierte: Auf unserem YouTube-Kanal veröffentlichen wir ab sofort ausgewählte Inhalte der #WissKon21! Grußworte zur Konferenz, die beiden Keynotes, die Vorstellung von Forschung@NaWik und sieben Projektvorstellungen: @WissKon https://t.co/jgVFtNDi2x
— NaWik (@NaWik) May 20, 2021
Ist Citizen Science Wissenschaftskommunikation? Und woher kommen eigentlich Verschwörungsmythen? Darum ging es in den Keynotes der Tagung Wisskon21, die das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation* für Forschende auf die Beine gestellt hat. Auf Youtube gibt es jetzt die Vorträge zum Nachschauen.
Mehr Wissen
„Wer glaubt mir, wenn ich sage, dass ich ein*e Wissenschaftler*in bin?“ lautet der Titel einer Studie von Tessa Roedema, Jacqueline Broerse and Frank Kupper von der Vrije Universiteit Amsterdam. Sie haben teilstrukturierte Interviews mit europäischen Wissenschaftler*innen geführt, die sich in der digitalen Öffentlichkeit mit Bürger*innen auseinandersetzen. Dabei fand das Forschungsteam heraus, dass die beabsichtigte Rolle als Wissenschaftler*in oft nicht mit dem Rollen-Repertoire übereinstimmte, das sie einsetzten. Teilweise empfanden sie die Interaktionen als hohl und den digitalen Raum als feindliches Umfeld. Die Studienautor*innen argumentieren, dass es für eine konstruktive Interaktion im öffentlichen digitalen Raum nötig ist, dass Wissenschaftler*innen sich selbst reflektieren und sich mit ihrer Rolle auseinandersetzen.
Wie kann die Qualität von Wissenschaftskommunikation verbessert werden? Ein Team um Arko Olesk von der Tallinn University hat dafür im Rahmen einer Concept-Mapping-Übung einen Qualitätsrahmen erarbeitet. Beteiligt waren 62 europäische Repräsentant*innen von verschiedenen Interessengruppen der Wissenschaftskommunikation, darunter Journalist*innen, Kommunikationsspezialist*innen und Entscheidungsträger*innen aus wissenschaftlichen Einrichtungen. Gemeinsam entwickelten sie zwölf Indikatoren, die sich in drei Dimensionen aufteilen: Vertrauenswürdigkeit und wissenschaftliche Genauigkeit, Präsentation und Stil sowie die Verbindung mit der Gesellschaft. Dieser Rahmen soll Wissenschaftskommunikator*innen dabei unterstützen, aktuelle Praktiken zu reflektieren, neue zu konzipieren und die Kommunikation zu verbessern.
Der Klimawandel sei eine Frage von Wissenschaft, Wahrheit und Fakten, hieß es in Diskussionen auf der Website „I fucking love science“ während der US-Präsidentschaftswahl 2016. Die anderen hingegen, die Leugner*innen, verstünden Wissenschaft nicht, wurde dort argumentiert. Mitihrem Artikel „Don’t they understand climate science?“ will Cristina García Casañas von der Universitat Autònoma de Barcelona dieses Narrativ in Frage stellen. Stattdessen plädiert sie dafür, einen Raum für Dialog zu öffnen und hat Kriterien für den Umgang mit dem komplexen und von Unsicherheit geprägten Klimaproblem identifiziert.
Von Praktikum bis Professur
Die Firma Abberior sucht für den Standort Göttingen eine*n Wissenschaftsredakteur*in (m/w/d) mit fachlichem Hintergrund in Biologie. Eine Bewerbungsfrist ist nicht angegeben.
Eine*n Student*in Technikjournalismus, Medien-/Kommunikationswissenschaft o. ä. (w/m/d) sucht das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt für das Institut für Solarforschung in Köln. Auch hier ist keine Bewerbungsfrist angegeben.
Und die Wiesbaden Business School schreibt eine Stelle als Technische:r Mitarbeiter:in (m/w/d) Digitale Produktion aus. Hier kann man sich bis zum 11. Juni bewerben.
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.
Was kommt?
Die Future of Science Communication Conference bringt europäische Akteure aus Forschung und Praxis der Wissenschaftskommunikation zusammen. Die Konferenz findet vom 24. bis 25. Juni 2021 als Onlineveranstaltung statt und man kann sich bis zum 24. Juni registrieren.
Die Falling Walls Foundation sucht die „Science Engagement Breakthroughs of the year“. Bis zum 15. Juni läuft der Call for Application. Gesucht werden Projekte aus dem Bereich Wissenschaftskommunikation, deren Fokus auf Partizipation und Interaktion liegt.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.
* Jens Rehländer ist im Beirat des Portals Wissenschaftskommunikation.de.
*Der Veranstalter Wissenschaft im Dialog ist auch einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.