Wie geraten Falschinformationen in Umlauf und wie kann Gesundheitskommunikation via TikTok aussehen? Darum geht es im aktuellen Panoptikum, neben neuen Youtube-Serien, Geschichten aus dem Science Café, aktuellen Jobs und Terminen.
Panoptikum 20-03 #Tiktok #Higgs #FakeNews
Augen und Ohren auf
Die App TikTok ist als Teenager-Liebling unter den Social-Media-Kanälen bekannt. Inzwischen versuchen sich aber auch Ärztinnen und Ärzte auf der Plattform, um junge Zielgruppen über Gesundheitsthemen aufzuklären. In einem Artikel der New York Times berichten einige von ihnen über ihre anfänglichen Erwartungen, bisherige Erfahrungen, aber auch den Umgang mit Drohungen.
Das Schweizer Wissensmagazin Higgs startet eine Crowdfunding-Kampagne, um der Schließung oder dem Verkauf zu entgehen, wie das Online-Magazin Persönlich berichtet. Gründer Beat Glogger kündigte bei Twitter den Start der Kampagne für den heutigen Vormittag an. Das Ziel sind 111.111 Franken, um den weiteren Betrieb für das Jahr 2020 zu finanzieren.
Der Wissenschaftskommunikator Craig Cormick stellt in diesem Beitrag für die Nature Career Column die „Prinzipien für gute Wissenschaftskommunikation“ vor, die Forschenden als Leitlinien für die bessere Vermittlung ihrer Arbeit dienen sollen.
Gleich zwei neue Youtube-Serien zum Thema Wissenschaftskommunikation sind in den vergangenen Wochen an den Start gegangen. Die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung möchte mit der Reihe Senckenberg forscht über die Bedeutung von Biodiversität aufklären. Bei WISSEN WAS, einer Serie der Max-Planck-Gesellschaft, werden verschiedene aktuelle Gesellschaftsthemen behandelt. Ziel ist es, das Publikum mit Fakten auszustatten und so zu befähigen, hitzige Diskurse im Netz sachlicher zu gestalten.
Mehr Wissen
Warum teilen Menschen Falschinformationen auf Social Media? Einem neuen Paper auf PsyArXiv zufolge steckt meist keine Absicht dahinter, sondern Unachtsamkeit: Die Fähigkeit zur rationalen Beurteilung einer Nachricht werde von anderen Motiven überlagert wie dem Wunsch, Interessantes zu teilen oder Gruppenzugehörigkeit auszudrücken. Der Unterschied sei wichtig, meinen die Forschenden, da sich das kritische Denken leicht durch kleine Interventionen in den Vordergrund aktivieren ließe.
Über 14 Jahre Erfahrungen mit Science-Cafés und der Bürgerbeteiligung in einem Wissenschaftsladen berichten Giovanna Pacini und Franco Bagnoli von „Caffé-Scienza“ in Florenz in einer aktuellen Publikation.
Nach dem Ende der Schul- oder Hochschulkarriere lernen Menschen noch ein Leben lang weiter über Wissenschaft dazu. Ein neues Positionspapier von zwei Lernforschenden der Oregon State University systematisiert dieses „lifelong free-choice learning“, das etwa in Museen, Zoos, beim Fernsehen oder in sozialen Netzwerken stattfindet.
Von Praktikum bis Professur
In Tübingen sucht das Leibniz-Institut für Wissensmedien eine studentische Hilfskraft zur Unterstützung der Online-Redaktion sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Eintrittsdatum ist der 1. März.
Bei Acatech in München ist ein Volontariat in der Kommunikation zu vergeben, auf das sich Interessierte bis zum 15. Februar noch bewerben können. Außerdem wird eine Referentin oder ein Referent für den Bereich Kommunikation gesucht. Bewerbungsschluss ist hier der 23. Februar.
Auch beim Landesverband Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband sucht man zurzeit in der Kommunikation nach Unterstützung. Auf die Stelle des Referenten oder der Referentin für politische Kommunikation kann man sich bis zum 25. Februar bewerben.
Der Informationsdienst Wissenschaft e. V. (idw) sucht nach einem Geschäftsführer oder einer Geschäftsführerin in Teilzeit (50–75 %) für den Standort Bayreuth oder Bochum. Bewerbungsschluss ist der 6. März.
Die Agentur für Wissenschaftskommunikation Jens Kube ist auf der Suche nach studentischer Unterstützung. Wer sich für ein Praktikum oder eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft in Bremen interessiert (gerne ab sofort), kann sich formlos per E-Mail bewerben.
Studierende in Berlin, die erste Einblicke in die Wissenschaftskommunikation bekommen möchten, finden bei Wissenschaft im Dialog einige spannende Stellenangebote: Zurzeit wird Unterstützung in der Projektentwicklung und Strategie, aber auch im Bereich Büro- und Veranstaltungsorganisation gesucht (Start: ab sofort). Außerdem ist ein Praktikum im Rahmen des Projekts Die Debatte ausgeschrieben (Start: 1. März).
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.
Was kommt?
Zum 11. Mal verleiht der Förderverein Umsicht des Fraunhofer-Instituts den Umsicht-Wissenschaftspreis. Die Auszeichnung geht an Personen, die wissenschaftliche Ergebnisse aus den Bereichen Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik auf eine herausragende Weise der Gesellschaft zugänglich machen. Bewerbungen werden bis zum 29. Februar entgegengenommen.
Beim 6. Hochschulbarcamp, das am 3. und 4. März in Essen stattfindet, treffen sich wieder Social-Media-Expertinnen und -Experten wissenschaftlicher Einrichtungen zur Vernetzung und zum inhaltlichen Austausch. Schwerpunktthema dieses Jahr sind Podcasts, zu denen es auch bereits am 2. März eine Vortagung geben wird, inklusive Gründung einer temporären Podcasting-WG.
Wer lernen möchte, komplexe Forschung spannend und verständlich auf den Punkt zu bringen, hat beim Schreibseminar Kompakt des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation die Gelegenheit dazu. Das nächste Seminar findet am 3. März in Magdeburg statt. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt, hier geht es zur Anmeldung.
Im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation veranstaltet die Schader-Stiftung einen Workshop-Tag mit dem Titel „Weniger ist mehr – Wege aus der Kommunikationsflut“. Angesprochen sind Praktikerinnen und Praktiker der Wissenschaftskommunikation sowie interessierte Forschende. Anmeldungen sind bis zum 6. März möglich.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden. Für alle Interessierten empfehlen wir auch die Kolumne „Augenspiegel“ (https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/category/augenspiegel/) von Henning Krause, dem Social-Media-Manager der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die eine ähnliche Zielsetzung hat. Achtung: Der Augenspiegel pausiert derzeit, da wir ihn uns aber zurückwünschen, haben wir die Empfehlung mal drin gelassen.