Das heutige Panoptikum thematisiert viele hitzig debattierte Grundsatzfragen: Zu der Rolle Forschender in der Politik, im Zusammenspiel mit gesellschaftlichen Systemen und wissenschaftsskeptischen Bewegungen. Zur Abkühlung geht es an die Nordsee. Daneben, wie immer, neue Stellen und Termine.
Panoptikum 19-21 #Vertrauen #Verantwortung #Wattwürmer
Augen und Ohren auf
Was hilft gegen wissenschaftsfeindliche Stimmungen? Im Interview mit dem Guardian spricht Naomi Oreskes, Professorin für Wissenschaftsgeschichte an der Harvard Universität, über ihr neues Buch „Why Trust Science?“ und erklärt, warum Forschende ihre Werte und Motivationen deutlicher kommunizieren sollten.
Der Tagesspiegel startete Anfang Oktober eine Debatten-Reihe zum Thema „Wissenschaft und politische Verantwortung“. Im fünften und letzten Gastbeitrag kommt die Historikerin und Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin, Barbara Stollberg-Rilinger, zu Wort – und bezieht Stellung zur Rollenverteilung zwischen Wissenschaft und Politik.
Ein schönes Zeichen, dass sich Wissenschaftskommunikation auf Youtube lohnt: Der Kanal Kurzgesagt – In a Nutshell hat die Marke von zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten geknackt und ist damit an der Spitze der deutschen Youtube-Kanäle, wie t3n berichtet.
Mehr Wissen
Wie lässt sich das Zusammenspiel von Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit verbessern? Dieser Frage widmet sich der noch druckfrische Sammelband „Wissenschaft und Gesellschaft: Ein vertrauensvoller Dialog“, den der Pressesprecher der Daimler-und-Benz-Stiftung, Johannes Schnurr, zusammen mit dem Wissenschaftsjournalisten Alexander Mäder herausgegeben hat. Zur illustren Runde der Autorinnen und Autoren gehören unter anderem Anja Karliczek, Volker Stollorz, Henriette Löwisch sowie mit Beatrice Lugger und Markus Weißkopf auch zwei Mitglieder des Wisskomm.de-Teams.
Mehr als 300 Zuschriften von Leserinnen und Lesern an zwei Tageszeitungen haben Forschende aus den Niederlanden für eine neue Studie analysiert. Ihre Erkenntnis: Die Schreibenden äußern generell ein großes Vertrauen in Wissenschaft, machen sich jedoch häufig Sorgen darüber, ob angesichts der Einflussnahme von Politik und Wirtschaft die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis eingehalten werden können.
Wer an der Nordsee unbekannte Fische, Würmer, Schalentiere oder Gegenstände am Strand oder im Watt findet, kann diese seit einigen Jahren mit Hilfe des „Beach Explorers“ online bestimmen. Der Biologe Rainer Borcherding beschreibt nun in den BfN-Skripten des Bundesamts für Naturschutz (PDF, S. 103–115), wie das Citizen-Science-Tool dazu beiträgt, Menschen im Urlaub an die Naturbeobachtung heranzuführen, und wie die Daten der online gemeldeten Funde für Forschende von Interesse sein können.
Von Praktikum bis Professur
Lust auf Hochschulkommunikation? Bis zum 10. November kann man sich noch auf das PR-Volontariat an der Universität Hohenheim bewerben.
Agrathaer sucht in Müncheberg (nahe Berlin) Verstärkung, um Akteure im Agrarsektor bei Transformationsprozessen zu unterstützen. Die Stelle der Expertin oder des Experten im Bereich Kommunikation und Innovationstransfer ist noch bis zum 16. Dezember ausgeschrieben.
Bei Wissenschaft im Dialog wird ebenfalls Unterstützung in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gesucht: Interessierte an einem Praktikum oder einer Werkstudentenstelle können sich bis zum 24. November bewerben.
Das Wissenschaftsjahr 2020 zum Thema Bioökonomie steht vor der Tür! Wissenschaft im Dialog hat für dieses Projekt eine Stelle im Projektmanagement ausgeschrieben. Bewerbungsfrist ist der 1. Dezember.
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.
Was kommt?
Am 14. November findet eine Lesung von Sir Philip Campbell an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Der Astrophysiker, Chefredakteur von Springer Nature und Gastprofessor für Wissenschaftskommunikation an der Universität Heidelberg spricht über die Wissenschaftskommunikation zu Humboldts Zeiten und heute. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich.
Am 21. November richtet die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Fachtagung zum Thema „Wissenschaft in Verantwortung“ aus. In verschiedenen Workshops, einem Science-Slam und einer Fishbowl-Diskussion werden Fragen zur gesellschaftlichen Rolle der Wissenschaft nachgegangen. Anmeldungen sind erwünscht.
Im Juni 2020 findet das dritte BIOTOPIA-Festival in München statt, das vom Naturkundemuseum Bayern ausgerichtet wird. Diesmal soll es um die Erforschung der Sinne von Menschen, Tieren, Pflanzen und anderen lebenden Organismen gehen. Wer das Programm mitgestalten möchte, kann sich bis zum 24. November mit kreativen Arbeiten an der Schnittstelle von (Bio-)Wissenschaften, Kunst und Design rund um das Thema „Sinne“ bewerben. Weitere Informationen gibt es hier.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden. Für alle Interessierten empfehlen wir auch die Kolumne „Augenspiegel“ (https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/category/augenspiegel/) von Henning Krause, dem Social-Media-Manager der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die eine ähnliche Zielsetzung hat. Achtung: Der Augenspiegel pausiert derzeit, da wir ihn uns aber zurückwünschen, haben wir die Empfehlung mal drin gelassen.