Wie wirksam sind Kommunikationstrainings für Forschende und welche Lektüre hilft beim Quereinstieg in die Wissenschaftskommunikation? Um diese Fragen, die Finanzierung des Wissenschaftsjournalismus sowie aktuelle Jobs und Termine dreht sich das heutige Panoptikum.
Panoptikum 19-18 #ScienceNotes #Studienbotschafter #DoctorWho
Augen und Ohren auf
Wie begegnet man den erschwerten Bedingungen im Wissenschaftsjournalismus? Eine Möglichkeit sind stiftungsfinanzierte Publikationen wie das Magazin Science Notes, das wir im März letzten Jahres vorgestellt haben. Nach eineinhalb Jahren reflektiert die Redaktion im meta-Magazin die Startphase und lädt Leserinnen und Leser zum Diskurs ein: Hat dieses Modell Zukunft?
Klimastudien in die Welt hinaustragen – mit der Klima-Aktionswoche vor der Tür ist die Bedeutung dieser Mission präsenter denn je. Zu den berühmten Aktivisten der ersten Reihe gehört auch Dokumentarfilmer Sir David Attenborough. Dem Guardian zufolge hat er nun zugestimmt, Botschafter für eine Regierungsstudie zu werden, die sich mit dem Artensterben und seinen Folgen für die Wirtschaft auseinandersetzt.
Zur Politisierung von Wissenschaft in Zeiten der Klimakrise haben Charlie Gardner, promovierter Biologe an der Universität Kent und Aktivist der Extinction Rebellion, und Claire Wordley, ebenfalls Umweltaktivistin und Doktorandin in Ökologie an der Universität Cambridge, in einem Gastbeitrag für den Guardian Stellung bezogen.
Mit ihrem Youtubekanal maiLab erlangte sie größere Bekanntheit, inzwischen ist die studierte Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim auch als Autorin und Quarks-Moderatorin in der Wissenschaftskommunikation erfolgreich. Im Interview mit dem Merton-Magazin spricht sie über ihren Karriereweg, Wissenschaftsskepsis und die Unterschiede zwischen Wissenschaftskommunikation auf Youtube und im Fernsehen.
Für Forschende, die in die Welt der theoretischen und empirischen Wissenschaftskommunikation hineinschnuppern möchten, ist aller Anfang schwer. Was sind die besten Lektüren für den Einstieg? Sam Illingworth, Senior Lecturer für Wissenschaftskommunikation an der Manchester Metropolitan University, gibt im Interview für den Blog Philosophy of Science Communication seine Empfehlungen preis.
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Wer sich „politisch inkorrekt“ äußert, wird zwar als weniger herzlich wahrgenommen, aber dafür auch als authentischer und unabhängiger – zumindest, wenn seine Äußerungen den politischen Überzeugungen des Publikums entsprechen. Das legt eine Studie im Fachmagazin Journal of Personality and Social Psychology nahe.
Science-Fiction-Geschichten können unsere Einstellungen zur Wissenschaft verändern, wie aktuell eine Umfrage unter Zuschauerinnen und Zuschauern der TV-Serie „Doctor Who“ ergab. Die Befragten meinten etwa, dank der Show intensiver über die Ethik der Wissenschaft nachgedacht zu haben, über das Verhältnis von Forschung und Gesellschaft sowie über die Gestaltung der Zukunft – und manche haben sich sogar davon bei ihrer Karriereentscheidung inspirieren lassen.
Wie helfen Kommunikationstrainings Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dabei, ihre Forschung in die Gesellschaft zu tragen? Wie verändern sie ihre Motivation dazu, selbst zu kommunizieren, und wie lassen sich Maßnahmen dieser Art evaluieren? Antworten darauf gibt der neue Herausgeberband „Theory and Best Practices in Science Communication Training“, der sich an Forschende sowie Praktikerinnen und Praktiker gleichermaßen richtet.
Von Praktikum bis Professur
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sucht Unterstützung in der Programmgestaltung zur Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation und dem Ausbau von Veranstaltungen und Formaten. Bewerbungsschluss ist der 11. Oktober.
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.
Was kommt?
Für Forschende, die sich erste Wisskomm-Grundlagen aneignen möchten, bietet das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) ein offenes Seminar am 15. Oktober in Rostock an.
Von Zahlen und Fakten zu guten Geschichten: Storytelling in der Wissenschaft ist eine Kunst, die man schulen kann. Die Konferenz Science as Storytelling: From Facts to Fictions, die vom European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg veranstaltet wird, bietet eine Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Die Konferenz findet am 24. und 25. Oktober statt, Anmeldungen sind bis zum 1. Oktober möglich.
Wer mehr über künstliche Intelligenz und ihren Einsatz erfahren und zum Thema mitdiskutieren möchte, hat dazu am 26. Oktober in Berlin die Möglichkeit. Als Teil einer Veranstaltungsreihe des RIKI-Projekts findet die öffentliche Fishbowlsession von 16:00 bis 17:30 Uhr statt.
Die Berlin Science Week findet vom 1. bis 10. November mit einem umfangreichen Programm an verschiedenen Standorten statt. Wer sich für das Thema „Visualisierung von Forschung“ interessiert, kann sich zudem für das offene NaWik-Seminar zum Thema am 4. November anmelden.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden. Für alle Interessierten empfehlen wir auch die Kolumne „Augenspiegel“ (https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/category/augenspiegel/) von Henning Krause, dem Social-Media-Manager der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die eine ähnliche Zielsetzung hat. Achtung: Der Augenspiegel pausiert derzeit, da wir ihn uns aber zurückwünschen, haben wir die Empfehlung mal drin gelassen.