Wir gratulieren doppelt: Antje Boetius zum Communicator-Preis der DFG und der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft zum Geburtstag! Das Magazin Science zeigt sich selbstkritisch in seiner Instagram-Debatte und in der Forschung geht es um Senioren, Fische und nukleare Katastrophen. Das, neue Jobs und Termine gibt es heute im Panoptikum.
Panoptikum 18-09 #communicatorpreis #aquarien #flamechallenge
Augen und Ohren auf
Einen herzlichen Glückwunsch an Antje Boetius. Für ihr Engagement in der Wissenschaftskommunikation wurde die Meeresbiologin, Professorin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven mit dem Communicator-Preis ausgezeichnet. Mehr dazu hat die Helmholtz-Gemeinschaft in einem Porträt der Forscherin zusammengefasst.
Ein weiterer Glückwunsch, diesmal zum 40. Geburtstag, geht an die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft. Das Magazin besteht seit 1978 und wurde als deutsches Pendant zum Scientific American gegründet. Heute ist das Team eine der größten Wissenschaftsredaktionen im deutschsprachigen Raum.
Statt Schulterklopfen gab es für das Magazin Science viel Kritik für den Artikel „Instagram won’t solve inequality“ – wir berichteten im Panoptikum 18–07 . Nun hat sich Science offiziell entschuldigt: Der Artikel sei aufgrund eines „schlechten Urteilsvermögens“ der Redaktion veröffentlicht worden.
„Elternsein ist immer ein Experiment – warum also nicht die Daten sammeln?“ Das fragt ein Citizen-Science-Projekt aus dem Vereinigten Königreich, in dem Eltern kollaborativ all jene Fragen rund um die Kindererziehung zu beantworten versuchen, die Wissenschaftler bislang noch nicht interessiert haben. Dabei lernen sie ganz nebenbei auch eine Menge über den Forschungsprozess selbst.
Wann Forschung für Kinder gut erklärt wird, bewerten 11-Jährige in der Flame Challenge des US-amerikanischen Alda Centers seit 2012 auch selbst. In diesem Jahr ist zum ersten Mal auch eine deutsche Schülergruppe dabei. Sie haben gemeinsam mit Kindern aus der ganzen Welt Fragen eingereicht, die nun von Forschenden beantwortet werden. Die Antworten werden von den Kindern bewertet und die besten prämiert. Auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland können sich beteiligen – allerdings erst im nächsten Jahr wieder.
Mehr Wissen
Was dabei herauskommt, wenn man das Schülerlabor kurzerhand ins Altenheim verlegt – und dabei auch speziell auf die Wissenschaftskommunikation an Senioren achtet – untersucht das Projekt „Science4Generation“. Erste Ergebnisse wurden im März auf der Tagung „New Perspectives in Science Education“ vorgestellt.
Einen Überblick über die japanische Wissenschafts- und Krisenkommunikation nach dem Reaktorunglück in Fukushima geben zwei japanische Forscher in einem aktuellen Zeitschriftenbeitrag.
Wer ein Aquarium zum Hobby hat, erfährt nebenbei ein Menge über Biologie und Ökologie – und entwickelt mit der Zeit ein größeres Interesse an wissenschaftlichen Fragen. Fischhaltung sei damit auch eine Form von Wissenschaftskommunikation, sagt Elizabeth Marchio von der Texas A&M University.
Von Praktikum bis Professur
Eine Stelle zwischen Wissenschaft und Journalismus vergibt das Science Media Center in Köln. Hier wird ein/e erfahrene/r Wissenschaftsjournalist/in für die Stelle der stellvertretenden Redaktionsleitung gesucht. Bewerben kann man sich hier bis zum 15. Mai.
Die Leitung des Referates für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und stellvertretende Abteilungsleitung schreibt außerdem die Universität Hamburg aus. Hier kann man sich bis zum 3. Mai bewerben.
Wer noch einen Schritt vor der Leitungsebene ist, kann sich als Online-Redakteur/in beim Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf bewerben. Die Frist endet am 4. Mai.
Was kommt?
„Debattenkultur“ ist das Thema des 50. Herrenhäuser-Gesprächs der VolkswagenStiftung. Am 3. Mai wird hier die Frage diskutiert: „Wie gelingt ein konstruktiver Dialog in Zeiten öffentlicher Dauererregung?“
Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz lädt zum öffentlichen Anlass „Die Wissenschaft braucht guten Journalismus!“ am 25. Mai 2018 in Bern ein. Hier wird „Über den Zustand der Medien in der Schweiz, neue Ansätze und die Handlungsmöglichkeiten der Wissenschaft“ diskutiert. Bis zum 18. Mai 2018 kann man sich noch anmelden.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden. Für alle Interessierten empfehlen wir auch die Kolumne „Augenspiegel“ von Henning Krause, dem Social Media Manager der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die freitags erscheint und eine ähnliche Zielsetzung hat.