Mit einem Seminar über Digitalisierung ging es los: Lisa Mette studiert Elektrotechnik, klärt daneben aber via Instagram über „Cookies, Clouds & Co.“ auf. Im Interview erzählt sie, warum ihr das Thema am Herzen liegt und weshalb sie gerade auf Instagram aktiv ist.
„Nicht nur Einblicke sammeln, sondern auch Erfahrung“
Frau Mette, Sie sind noch Studentin, wie sind Sie zur Wissenschaftskommunikation gekommen?
Ich studiere im Master Elektrotechnik und finde mein Studium inhaltlich super spannend. Mir wurde jedoch relativ schnell klar, dass ich viel mehr Spaß daran habe, die Inhalte zu kommunizieren, als tatsächlich in diesem Bereich zu arbeiten. Im Ingenieursberuf wäre mir zudem die soziale Interaktion zu wenig und würde mir fehlen. Der Besuch eines Seminars über die Digitalisierung – es ging vor allem um deren ethische und gesellschaftliche Dimensionen – hatte mir zur gleichen Zeit super viel Spaß gemacht und ich denke mittlerweile, dass die Arbeit in diesem Bereich auch der Weg ist, den ich später einmal einschlagen möchte. Derzeit arbeite ich bereits neben dem Studium bei acatech als Hilfskraft im Bereich der Technikkommunikation.
Darüber hinaus haben Sie hierzu einen Instagram-Account erstellt, weshalb?
Ich möchte nicht nur Einblicke sammeln, sondern auch erste Erfahrungen in der praktischen Kommunikation von Inhalten machen. Im Bereich der sozialen Medien gibt es natürlich viele Möglichkeiten, sich auszuprobieren und direkt selbst zu kommunizieren. Das Angebot aus der Wissenschaftskommunikation ist hier auch schon sehr groß, doch scheint es mir häufig so zu sein, dass die verschiedenen Kanäle derzeit meist nur dafür genutzt werden, um auf andere Inhalte zu verweisen, quasi für Werbezwecke. Bei meinem Kanal „Cookies, Clouds & Co.“ soll es aber vor allem darum gehen, die Informationen direkt und verständlich aufzubereiten und so über digitale Themen zu informieren. Und dafür scheint mir Instagram ein guter Kanal zu sein, auch weil dort besonders junge Menschen unterwegs sind. Mein Ziel ist, Menschen zu erreichen, die täglich mit digitalen Themen in Berührung kommen, sich aber nicht ausreichend mit den Details beschäftigen. Diese möchte ich ihnen liefern.
Weshalb der Fokus auf dieses Thema?
Ich denke, das Thema Digitalisierung ist derzeit einfach in aller Munde. Allein deshalb ist es sehr wichtig, sich damit auseinanderzusetzen beziehungsweise informiert zu sein. Ich möchte die Informationen so aufbereiten, dass sie für Menschen ohne Fachkenntnisse nicht nur verständlich sind, sondern auch einen direkten Alltagsbezug haben. In Gesprächen merke ich immer wieder, dass es hier erstaunlich viele Lücken gibt und die meisten sich nicht im Detail mit dem Thema befassen und deshalb auch die Tragweite vieler Entwicklungen nicht richtig abschätzen können.
Sie sind im Dezember mit einem Adventskalender gestartet, was war die Idee dahinter?
Ich wollte mit eher kleinen, spielerischen und regelmäßig wiederkehrenden Inhalten starten und da bot sich in der Adventszeit natürlich ein Kalender an. Der Plan war, in jedem Post eine der gängigen Abkürzungen aus dem Bereich der Digitalisierung näher zu erläutern. Es geht mir am Anfang also vor allem um eine Begriffsetablierung. Seitdem geht es ein bisschen mehr in die Tiefe, doch ich fand diese Art des Einstiegs schön und darüber hinaus auch sinnvoll, um in das Thema einzuführen.
Was bringt die Zukunft? Kommunikation oder Ingenieurswesen?
In jedem Fall möchte ich zuerst einmal mein Studium beenden. Ich denke, das ist ein wichtiges Fundament für eine Arbeit etwa in der Politikberatung oder im Bildungsbereich. Ich glaube, in diesen Bereichen gibt es viel zu tun und ich kann dort einen Beitrag leisten.