Welche rechtlichen, finanziellen und inhaltlichen Aspekte sind bei der Publikation einer wissenschaftlichen Open-Access-Zeitschrift zu beachten? Der Leitfaden „Wissenschaftsgeleitetes Publizieren. Sechs Handreichungen mit Praxistipps und Perspektiven” bietet umfangreiche Ressourcen für die Gründung einer wissenschaftlichen Zeitschrift.
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Leitfaden: Wissenschaftsgeleitetes Publizieren
Open Access ist der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen ohne finanzielle, technische oder rechtliche Barrieren und soll für mehr Chancengleichheit in der Wissenschaft sorgen. Die Förderung von Open Access ist daher ein politisches Ziel, das derzeit auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene verfolgt wird. Neue wissenschaftliche Zeitschriften und deren Herausgeber*innen sind dadurch mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Oft fehlt das „Know-how” für ein Finanzierungskonzept, die technische Infrastruktur und den Umgang mit Open-Access-Lizenzen. Die Leitlinie „Wissenschaftsgeleitetes Publizieren“ soll die Herausgeber*innen beim Aufbau einer neuen wissenschaftlichen Zeitschrift unterstützen und bereits bestehende Zeitschriften professionalisieren und langfristig etablieren. Der 101 Seiten starke Leitfaden führt die Leser*innen dabei durch sechs „Handreichungen”:
- Technik und Infrastrukturen
- Urheberrecht und Datenschutz
- Arbeitsabläufe und Workflows
- Kommunikation und Distribution
- Kostenstrukturen und Geschäftsmodelle
- Governance und Rechtsform
Zu jedem Thema werden konkrete Beispiele verlinkt, wie Empfehlungen für spezielle Software zur Einreichung von Artikeln, Mustererklärungen für den Datenschutz und eine umfangreiche Liste mit PR-Instrumenten, um die Zeitschrift zu bewerben. Darüber hinaus sind die Leitfäden mit anschaulichen Grafiken versehen, wie z.B. der Darstellung „Publikationsworkflow”, die für die eigene Redaktion übernommen werden kann.
Zwar liegt der Fokus auf wissenschaftlichem Publizieren, die Leitlinie beinhaltet aber auch generelle Tipps und Beispiele für eine gelungene Wissenschaftskommunikation. Besonders nützlich ist die Checkliste zur Entwicklung eines Kommunikationskonzepts für die wissenschaftliche Zeitschrift, denn Erkenntnisse aus der Checkliste lassen sich auch auf andere Medien übertragen. Aufgeteilt in drei Phasen, leitet sie die Leser*innen von einer groben Aufgabenstellung bis hin zu einer Kommunikationsstrategie mit definierten Zielen.
Generell können die Handreichungen als Grundlagenlektüre, aber auch als Nachschlagewerk genutzt werden. Wenn passend, wird innerhalb eines Themas mit Seitenzahl auf andere Kapitel verwiesen, sodass man im Dokument springen kann. Außerdem werden „Key-Learnings” nach jedem Abschnitt zusammengefasst, was Übersicht verschafft.
Die Leitlinie wurde vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft als Teil des Projekts „Scholar-led Plus“ erstellt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Empfehlungen basieren auf einer mehrstufigen Befragung mit Expert*innen aus der Publikationspraxis.
Zielgruppe:
Forschende
Herausgegeben von:
Marcel Wrzesinski (Projektleitung „Scholar-led Plus“)
Die Leitlinie:
Wissenschaftsgeleitetes Publizieren. Sechs Handreichungen mit Praxistipps und Perspektiven
Veröffentlichungsdatum:
August 2023
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