Wie nehmen Menschen die Vorteile und Gefahren von Software zur Gesichtserkennung wahr? Warum haben Mathematik und Physik immer noch ein männlich geprägtes Image? Und was macht den „March for Science“ zu einem Thema in der Berichterstattung? Das sind die Themen im Forschungsrückblick für den März.
Kurz vorgestellt: Neues aus der Forschung im März 2021
In dieser Rubrik besprechen wir regelmäßig neue Forschungsergebnisse zum Thema Wissenschaftskommunikation. Sollten Sie etwas vermissen, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar.
Gesichtserkennungs-Software zwischen Sicherheit, Kontrolle und Privatsphäre
Instrument staatlicher Überwachung oder Garant für mehr Sicherheit? Wie computergestützte Gesichtserkennung in verschiedenen Ländern wahrgenommen wird, wollten Genia Kostka von der Freien Universität Berlin sowie Léa Steinacker und Miriam Meckel von der Universität St. Gallen in der Schweiz wissen. In einer Studie haben sie Online-Umfragen aus China, Deutschland, den USA und Großbritannien miteinander verglichen.
Methode: Zwischen August und September 2019 führte das Forschungsteam über ein Berliner Umfrageunternehmen Online-Befragungen durch, an denen Menschen in vier Ländern über verschiedene Apps teilnehmen konnten und dafür kleine Geschenke, zum Beispiel Gutscheine, bekamen. Die Stichproben wurden nach bestimmten Quoten in Bezug auf Alter, Geschlecht und teilweise auch auf Region erhoben. Ausgewertet wurden die Antworten von 1.628 Teilnehmenden aus China, 1.538 aus Deutschland, 1.524 aus Großbritannien und 1.409 aus den USA. Abgefragt wurden Aspekte wie der Bildungshintergrund, die Einstellung zu computergestützter Gesichtserkennung und in welchen Kontexten die Befragten mit der Technologie in Berührung kommen – beispielsweise beim Benutzen von Smartphones, auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, am Flughafen oder in Einkaufszentren. Außerdem wurden sie gefragt, für wie verlässlich und für wie nützlich sie die computergestützte Gesichtserkennung halten und ob sie sie eher akzeptieren oder ablehnen. Untersucht werden sollten so die Auswirkungen soziodemografischer Faktoren, des politischen Kontexts und der Funktionen, die der Facial Recognition Technology (FRT) zugeschrieben werden.
Ergebnisse: Während 67 Prozent der Chines*innen die Technologie akzeptieren, sind es in Großbritannien 50 Prozent, in den USA 48 Prozent und in Deutschland nur 38 Prozent. Neutrale Haltungen sind in allen vier Ländern ungefähr gleich stark ausgeprägt, während ablehnende Haltungen mit 31 Prozent in Deutschland am höchsten und mit neun Prozent in China am niedrigsten sind. Bei privater Nutzung der computergestützten Gesichtserkennung ist die Zustimmung mit 71 Prozent in China besonders hoch, bei staatlicher liegt sie bei 51 Prozent. Nur in Deutschland ist die Zustimmung zu staatlicher Nutzung (38 Prozent) höher als die zu privater Nutzung (33 Prozent). Was die soziodemografischen Faktoren angeht, zeigten die Ergebnisse unter anderem, dass Frauen in China und Männer in Deutschland computergestützte Gesichtserkennung viel stärker akzeptieren als deutsche Frauen und chinesische Männer. In China, den USA und Großbritannien stehen Menschen mit höherem Einkommen der Technik positiver gegenüber. Nur in Deutschland zeigen Menschen mit höherem Einkommen eher eine ablehnendere Haltung – genauso wie Deutsche, die in Städten leben. Insgesamt zeigt sich, dass Menschen, die glauben, dass die neue Technologie die Sicherheit erhöht, mit einer sehr viel höheren Wahrscheinlichkeit eine akzeptierende Haltung vertreten. Wer hingegen mit einer Verletzung der Privatsphäre rechnet, hat in allen vier Ländern eine negativere Haltung. Zur Überraschung der Autorinnen wirkt sich der Faktor „Überwachung“ in China negativ auf das Akzeptanzlevel aus, in Deutschland jedoch positiv. „Zuverlässigkeit“ wirkt sich in allen Ländern positiv auf die Akzeptanz aus.
Schlussfolgerungen: Ob neuere Technologien von Menschen akzeptiert werden, welche Vorteile, Bedenken und Ängste im Mittelpunkt ihrer Wahrnehmung stehen, sind Fragen, die sich auch in der Wissenschaftskommunikation stellen. Am Beispiel der computergestützten Gesichtserkennung zeigt die Studie, dass die Aspekte Überwachung und Kontrolle dabei nicht an erster Stelle stehen, sondern Nutzen und Zweckmäßigkeit sowie verbesserte Sicherheit. Nur in Deutschland spielte der Aspekt der Zweckmäßigkeit keine Rolle bei der Akzeptanz. Das könnte laut der Autorinnen auf eine generelle Skepsis gegenüber technik-utopischen Erzählungen vom Nutzen neuer Technologien hindeuten. Besonders stark ausgeprägt ist in Deutschland die Angst vor der Verletzung der Privatsphäre, die sich negativ auf das Akzeptanzlevel auswirkt. Für die Wissenschaftskommunikation ist es wichtig, solche gesellschaftlichen Diskurse in Bezug auf neue Technologien, spezifische Wahrnehmungen und Ängste zu kennen. Wie die Studie zeigt, sind die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchung dabei teilweise anders als die vorherigen Erwartungen. Um mehr über die Gründe und Mechanismen für bestimmte Einstellungen zu erfahren, könnte es lohnenswert sein, die Befunde aus der Studie mit der medialen Berichterstattung und der Kommunikation zum Thema Gesichtserkennung in den verschiedenen Ländern in Beziehung zu setzen.
Einschränkungen: Über die Online-Umfrage konnten nur Menschen mit Internetzugang an der Studie teilnehmen. Möglicherweise wurden damit eher diejenigen erreicht, die modernen Technologien offener gegenüberstehen. In China muss berücksichtigt werden, dass Menschen zurückhaltend sein könnten, Skepsis gegenüber staatlich befürworteten Technologien zu äußern. Auch ist wichtig zu beachten, dass in allen vier Ländern die computergestützte Gesichtserkennung verschieden stark verbreitet ist und in unterschiedlichen Kontexten verwendet wird, wodurch die jeweiligen Bürger*innen unterschiedliche Erfahrungen mit dem Thema haben.
Kostka, G., Steinacker, L., Meckel, M. (2021) Between security and convenience: Facial recognition technology in the eyes of citizens in China, Germany, the United Kingdom, and the United States. Public Understanding of Science. https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/09636625211001555
Welche Faktoren tragen zum männlich geprägten Image von Mathematik und Physik bei?
Frauen sind in den Disziplinen Mathematik und Physik immer noch unterrepräsentiert. In Japan waren beispielsweise im Jahr 2018 nur 16 Prozent der Physikstudent*innen im ersten Semester weiblich, berichtet ein japanisches Forschungsteam. In einer Studie haben die Wissenschaftler*innen um den Psychologen Yuko Ikkatai von der Universität Tokio untersucht, welche Faktoren zu dem männlich geprägten Bild von Physik und Mathematik in Großbritannien und Japan beitragen.
Methode: In einer von einem japanischen Forschungsunternehmen durchgeführten Online-Umfrage wurden 1.177 Japaner*innen und 1.082 Brit*innen zwischen 20 und 69 Jahren befragt. Alle haben einen Universitätsabschluss und es waren zu etwa gleichen Teilen Männer und Frauen. Die Forscher*innen knüpften in der Studie an ein von einem amerikanischen Forschungsteam entwickeltes Modell an, das zwischen drei Faktoren unterscheidet, die zur Unterrepräsentation von Frauen in naturwissenschaftlichen Fächern beitragen: (1) ein zum Beispiel durch Stereotype und fehlende Vorbilder männlich geprägtes Feld, (2) mangelnde frühe Erfahrungen zum Beispiel durch fehlende Kursangebote in der Schule, (3) fehlende Erfolgserlebnisse von Frauen in den jeweiligen Fächern. Dieses Modell erweiterten die Wissenschaftler*innen um Aspekte, die ihrer Erwartung nach im japanischen und britischen Kontext eine Rolle spielen könnten, etwa den Faktor „Klugheit“. Denn Studienergebnisse zeigten, dass Frauen in Japan in Disziplinen unterrepräsentiert seien, von denen angenommen werde, dass „Brillanz“ erforderlich sei. Außerdem ergänzten sie als vierten Faktor das „soziale Klima rund um Geschlechterrollen“, bei dem es unter anderem um das Bild von intellektuellen Frauen geht. Die Studienteilnehmenden beantworteten Fragen, die sich auf die einzelnen Faktoren bezogen – beispielsweise, ob sie eine Frau kennen, die Physik oder Mathematik studiert und in dem Bereich gearbeitet hat.
Ergebnisse: Die Auswertung der japanischen Fragebögen zeigt, dass Befragte, die eine männliche geprägte Vorstellung von Jobs in der Physik haben, auch denken, dass Frauen weniger mathematische Kenntnisse haben, dass sie Physiker*innen ein hohes Maß an Intelligenz zuschreiben und die Physik insgesamt als männlicher wahrnehmen. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass Frauen in Japan Mathematik eher als männlich wahrnehmen als Männer. Die Befragten, die dem Satz „Frauen sollten intellektuell sein“ nicht zustimmen, empfinden Mathematik eher als männlich als die Befragten, die der Aussage zustimmen. Bei der Befragung der englischen Studienteilnehmenden zeigte sich, dass diejenigen Physik als männlicher wahrnehmen, die ein männliches Bild von Physik haben, weniger weibliche Vorbilder in dem Feld haben, Frauen als weniger mathematisch begabt ansehen und gehört haben, dass eine bestimmte Studienwahl Menschen weniger attraktiv für das andere Geschlecht mache. Ähnliches gilt für die Mathematik. Die Untersuchung zeigt also, dass einige Faktoren in beiden Ländern zum männlichen Image von Physik und Mathematik beitragen. Andere Faktoren erweisen sich jedoch als länderspezifisch. In Japan etwa ist die Ansicht immer noch verbreitet, dass Frauen nicht intellektuell sein sollten. In Großbritannien hingegen scheint die Vorstellung eine Rolle zu spielen, dass die Wahl eines bestimmten Studiums Menschen weniger attraktiv für das andere Geschlecht machen könnte.
Schlussfolgerungen: Die Frage, wie einem männlich geprägten Image bestimmter Disziplinen entgegengewirkt werden kann und wie mehr Frauen gewonnen werden können, spielt in der Wissenschaftskommunikation eine wichtige Rolle. Die Studie zeigt, dass es eine ganze Reihe von Faktoren gibt, die sowohl in Japan als auch in Großbritannien zum männlichen Image von Mathematik und Physik beitragen. Das verwendete Modell gibt Hinweise darauf, an welchen Punkten sich möglicherweise ansetzen lässt: beispielsweise an Selbstwirksamkeiterfahrungen in der Schule und an weiblichen Vorbildern in der Wissenschaft. Die Studie zeigt aber auch, dass es durchaus Unterschiede zwischen Japan und Großbritannien gibt. Wissenschaftskommunikation muss also auch die spezifischen Faktoren in den untersuchten Ländern in den Blick nehmen. In Großbritannien kann das demnach der Aspekt der als mangelhaft wahrgenommenen Attraktivität für potenzielle Partner*innen sein. In Japan stellt sich hingegen die Frage, wie die „intellektuelle Frau“ ein gesellschaftlich anerkanntes Vorbild werden könnte.
Einschränkungen: Befragt wurden nur Menschen mit Hochschulabschluss und solche, die mit einer Online-Umfrage erreicht werden. Dadurch wird nur ein Ausschnitt der jeweiligen Bevölkerung repräsentiert. Um ein vollständigeres Bild der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Mathematik und Physik zu bekommen, müssten auch Personen mit anderen Bildungsbiografien und nicht internetaffine Menschen einbezogen werden.
Ikkatai, Y., Inoue, A., Minamizaki, A., Kano, K., McKay, E., Yokoyama, H. M. (2021). Masculinity in the public image of physics and mathematics: a new model comparing Japan and England. Public Understanding of Science, https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/09636625211002375
Vom Nachrichtenwert des „March for Science“
Beim „March for Science“ demonstrieren seit 2017 jedes Jahr Menschen für die Freiheit der Wissenschaft, die durch den Aufwind populistischer Strömungen als gefährdet wahrgenommen wird. 2018 war Deutschland nach den USA das Land mit den meisten Demonstrationsteilnehmenden. Wie aber wird der „March for Science“ in Print- und Online-Medien sowie auf Twitter rezipiert? Das hat der Kommunikationswissenschaftler Lars Guenther von der Universität Hamburg gemeinsam mit Georg Ruhrmann, Mercedes C. Zaremba und Natalie Weigelt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht.
Methode: Die Forscher*innen analysierten 86 Artikel deutscher Print- und Online-Medien zum „March for Science“, die zwischen dem 9. und 19. April 2018 – also rund um den Aktionstag am 14. April – erschienen sind. Hinzu kamen 591 auf Deutsch verfasste Tweets mit dem Hashtag #marchforscience. Diese Stichproben unterzogen die Wissenschaftler*innen einer systematischen, vergleichenden Inhaltsanalyse. Sie nutzten dabei die für den Journalismus entwickelte Nachrichtenwerttheorie, die sie auch auf Social-Media-Inhalte übertrugen. Durch Hinweise wie Platzierung und Länge von Artikeln werden dabei Rückschlüsse auf die Auswahl von Nachrichten gezogen. Als „Nachrichtenfaktoren“ werden Merkmale und Zuschreibungen begriffen, die Journalist*innen bei der Berichterstattung über ein Thema hervorheben – zum Beispiel „Relevanz“ oder „geografische Nähe“. Die Forscher*innen wollten herausfinden, welche Nachrichtenfaktoren sich wie häufig in welchen Kombinationen in den Artikeln finden. Untersucht wurde auch, welche Nachrichtenfaktoren in den Tweets auftauchen – und ob einige von ihnen zu mehr Likes, Kommentaren und Retweets führten.
Ergebnisse: Journalistische Artikel zeigten häufiger eine neutrale, sachliche Berichterstattung über Ereignisse rund um den Marsch und bezogen sich auch auf wissenschaftliche sowie politische Debatten. Die Tweets hingegen bezogen sich stärker auf das konkrete Ereignis. Insgesamt tauchen die zehn Nachrichtenfaktoren, nach denen das Forschungsteam suchte, in der journalistischen Berichterstattung häufiger auf und erreichten eine höhere Intensität als in der Twitter-Kommunikation. In den journalistischen Texten spielte „Relevanz“ eine Rolle, gemessen an der Anzahl der genannten Demonstrationen, sowie die Rolle im Artikel genannter Personen – also beispielsweise deren Bekanntheitsgrad und gesellschaftlicher Einfluss. Auch der Faktor Reichweite spielte eine Rolle – gemessen daran, ob der „March for Science“ als etwas beschrieben wird, was nur wenige Menschen oder aber die gesamte Gesellschaft betrifft. Seltener ließen sich die Nachrichtenfaktoren „Kontroverse“ sowie „positive oder negative Folgen“ identifizieren. Auch in den untersuchten Tweets dominierten die Relevanz und die Bedeutung der genannten Personen. Ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit und Intensität von Nachrichtenfaktoren und Likes, Kommentaren und Retweets zeigte sich nur beim Faktor „Reichweite“, der für eine höhere Aktivität zu sorgen schien.
Schlussfolgerungen: Was den „March for Science“ laut der Studienergebnisse zu einem wichtigen Thema für die Berichterstattung und für die Twitter-Kommunikation in Deutschland machte, war seine angenommene Relevanz, die Beteiligung prominenter Akteur*innen sowie die Reichweite, also die große Anzahl der Betroffenen. Für die Wissenschaftskommunikation könnte das ein Hinweis darauf sein, welche Aspekte solche Ereignisse für den Journalismus und die Öffentlichkeit besonders interessant zu machen scheinen. Insgesamt zeigt sich, dass die Berichterstattung auf Print- und Onlinemedien breiter und tiefergehender zu sein scheint, als auf Twitter – was auch an ist der begrenzten Zeichenzahl der Tweets liegt. Eine vergleichende Analyse von mehreren Beispielen könnte Hinweise geben, ob die als bedeutsam identifizierten Nachrichtenfaktoren nur in diesem Fall oder auch bei anderen Themen als ausschlaggebend erscheinen.
Einschränkungen: Ein limitierender Faktor der Aussagekraft der Studie ist, dass sich die Autor*innen nur ein spezifisches Ereignis angeschaut haben. Sie verweisen zudem darauf, dass auf Twitter eher formal gebildete Menschen und damit nur bestimmte Teile der Gesellschaft angesprochen werden. Dass sie bei der Twitter-Analyse eher niedrige Häufigkeiten und Intensitäten von Nachrichtenfaktoren gefunden haben, könne nach Ansicht der Autor*innen daran liegen, dass die Nachrichtenwerttheorie für Social Media noch weiterentwickelt werden muss.
Guenther, L., Ruhrmann, G.; Zaremba, M. C., Weigelt, N. (2021). The newsworthiness of the “March for Science” in Germany: comparing news factors in journalistic media and on Twitter. Journal of Science Communication. https://doi.org/10.22323/2.20020203
Mehr Aktuelles aus der Forschung
Was motiviert Bürger*innen, sich an Citizen-Science-Projekten zu beteiligen? Und welche Rahmenbedingungen fördern freiwilliges Engagement? Ein Forschungsteam um die Psychologin Nicola Moczek vom PSY:PLAN Institut für Architektur- und Umweltpsychologie und vom Museum für Naturkunde in Berlin hat ein Mess-Instrumentarium entwickelt, bei dem Erkenntnisse zu Freiwilligenarbeit in sozialen Situationen auf ein Citizen-Science-Projekt im Umweltbereich übertragen wurden. Angewandt wurde das Instrumentarium im Projekt „Insekten in Sachsen“, bei dem die Forscher*innen Teilnehmende befragt haben. Es zeigte sich, dass Letztere von altruistischen, aber auch von eigennützigen Beweggründen angetrieben wurden. Viele bedauerten, nicht mehr Zeit für ihr Hobby zu haben.
Sind Comics ein vielversprechendes Medium für die Wissenschaftskommunikation? Der britische Psychologieprofessor Richard Wiseman von der University of Hertfordshire hat mit einem Forschungsteam untersucht, welches Potenzial Comics haben, Skepsis gegenüber dem Paranormalen zu fördern. Die Wissenschaftler*innen schließen aus den Ergebnissen ihrer Studie, dass Comics für bestimmte Zielgruppen ein wirksames Mittel sein könnten, um Engagement und Einstellungsänderungen zu fördern.
Die Arktis und die dort lebenden Tiere spielen in der westlichen Imagination eine bedeutende Rolle als Ikonen des Klimawandels. In einem Fachartikel widmet sich ein kanadisch-portugiesisch-britisches Forschungsteam um Chui-Ling Tam von der University of Calgary in Kanada der Frage, was dieser totemartige Status von Tieren wie dem Eisbären für Folgen hat. Die Wissenschaftler*innen argumentieren, dass die dominanten Klimawandeldiskurse häufig die Perspektive indigener Völker ausschließen und sich zu deren Nachteil auswirken.
Wie gehen Wissenschaftler*innen mit Medien um? Das hat Arko Olesk von der Universität Tallinn anhand von estnischen Forschenden analysiert. Er beschreibt zwei grundlegende Typen: diejenigen, die sich der Medienlogik anpassen – und diejenigen, die die Medienlogik selbstständig anwenden und aktiv nutzen, um ihre strategischen Ziele zu erreichen.
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Wie verhalten sich Wissenschaftskommunikation und queere Theorie zueinander? Vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen als queere Personen, die in dem Praxisfeld arbeiten, und ihrer akademischen Expertise plädieren Tara Roberson and Lindy A. Orthia für die Notwendigkeit einer queeren Wissenschaftskommunikation.