Die Medienpsychologin Lorna Schütte war mehrere Jahre nebenberuflich als Illustratorin tätig und entdeckte über das Deutsche Rote Kreuz ihre Leidenschaft für visuelle Zusammenfassungen. Wie sie zur Selbstständigkeit gekommen ist und warum Graphic Recording eine tolle Methode für Wissenschaftskommunikation ist, erzählt sie im Jobprofil.
Im Profil: Lorna Schütte
Karriereleiter, Karrieresprungbrett oder Karrierekarussell – Wie war Ihr Weg in die Wissenschaftskommunikation?
Mein Weg in die Wissenschaftskommunikation begann im Jahr 2016, als ich als Studentin der Medienpsychologie bei der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin als Werkstudentin den Wissenschaftscomic „Klar soweit?“ entdeckte. Daraus entwickelte sich dann meine Masterarbeit: Wie können Wissenschaftscomics komplexe wissenschaftliche Themen transportieren?
Nachdem ich beim Deutschen Roten Kreuz zahlreiche Sketchnotes zu medizinischen Themen angefertigt und meine Leidenschaft für visuelles Denken verstärkt hatte, habe ich mich im Bereich Graphic Recording & Illustration selbstständig gemacht. Nun zeichne ich in Bild und Schrift komplexe Themen aus Forschung, Lebenswissenschaften, Psychologie und anderen spannenden Projekten, um Menschen aus unterschiedlichen Bereichen den Zugang zu Wissen(schaft) zu erleichtern und für mehr kreative Innovation in Diskussionen zu sorgen!
Was sind die größten Herausforderungen in Ihrem Job und warum lohnt es sich trotzdem jeden Tag?
Als Graphic Recorder ist man live bei Veranstaltungen, Fortbildungen oder Online-Meetings dabei und hört zu, um die Essenz des Gesagten aufzufangen und aufzuzeichnen. Aber gerade wenn es sich dabei um Themen handelt, mit denen ich noch nicht viel Kontakt hatte, braucht es einerseits eine gewisse Vorbereitung und auf der anderen Seite auch die Fähigkeit, auf mein Können zu vertrauen. Es ist unmöglich und nicht Sinn der Sache, alles aufzunehmen, sondern ein größeres, übergreifendes Bild zu entwickeln. Also: tief durchatmen und los! Es lohnt sich jedes Mal aufs Neue, weil ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht habe und in so viele spannende Bereiche einen Einblick bekomme.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Wissenschaftskommunikation und welche Rolle spielt Graphic Recording?
Wissenschaftskommunikation ist wichtiger denn je, denn wir leben in einer Zeit, in der unglaublich viele Informationen zur Verfügung stehen, die aber von vielen Menschen schwer in Zusammenhang gebracht werden können. Neben klassischen journalistischen Formaten braucht es hier unbedingt neue Ideen, um die Menschen zu erreichen, die man erreichen möchte.
Hier ist Graphic Recording die perfekte Methode, um komplexe Themen in bildlichen Zusammenhang zu stellen und Wissenschaft und andere spannende Themen für mehr Menschen begreifbar zu machen. Es dient sowohl als Einstieg als auch als Erläuterung auf der Sachebene!
Lorna Schütte ist Medienpsychologin, Illustratorin und Graphic Recorderin. Sie arbeitet freiberuflich für verschiedene Auftraggeber aus Wissenschaft, Kultur und Beratung.