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Fünf Tipps für erfolgreiche Präsentationen

Starke Visualisierungen, Reduktion auf das Wesentliche und Pausen als dramaturgisches Mittel. Doch welche anderen Mittel und Wege gibt es, um die volle Aufmerksamkeit des Publikums zu garantieren? Wir geben einen kurzen Überblick.

Ob Science Slam, TED Talk, Pecha Kucha oder die klassische Ringvorlesung – bei Präsentationen kommt es auf drei Dinge an: einen starken Vortrag, überzeugende Visualisierungen und die Aufmerksamkeit des Publikums. Doch wie bringt man das alles unter einen Hut? Diese fünf erprobten Tipps helfen Ihnen, Ihre Präsentationen zu perfektionieren und die Zuhörer*innen bis zum Schluss zu fesseln.

  1. Unerwartetes als Aufmerksamkeitsmagnet
    Aufmerksamkeit entsteht, wenn das Publikum überrascht wird – das gilt auch für die Wissenschaftskommunikation. Ob durch farblich hervorgehobene Worte, eine ungewöhnliche Frage oder eine unerwartete Wendung in Ihrer Präsentation: Neuartiges und Ungewohntes zieht die Blicke auf sich. Damit diese Effekte ihre volle Wirkung entfalten können, sollte der Rest Ihrer Präsentation möglichst konsistent und vertraut gestaltet sein. Bekannte Elemente wie eine vertraute Leserichtung erleichtern dem Publikum die Orientierung und fokussieren die Wahrnehmung auf das Wesentliche. Experimentieren Sie jedoch nicht zu sehr mit neuen Darstellungsformen – sie könnten das Publikum verwirren und vom Kern Ihrer Botschaft ablenken.
  2. Reduktion auf das Wesentliche
    Wissenschaftliche Präsentationen stehen oft vor der Herausforderung, komplexe Sachverhalte anschaulich und verständlich darzustellen. Zu viele Informationen auf einmal können das Publikum jedoch schnell überfordern und zu einem „cognitive overload“ führen. Reduzieren Sie daher den Umfang Ihrer Inhalte und konzentrieren Sie sich auf das wirklich Wichtige. Überflüssige Details und überladene Visualisierungen lenken ab und erschweren das Verständnis. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf Informationen, die einen klaren Mehrwert bieten und gliedern Sie diese in leicht verdauliche Einheiten. So bleibt Ihre Botschaft im Gedächtnis, ohne das Publikum zu überfordern.
  3. Pausen als dramaturgisches Mittel
    In der Informationsflut einer Präsentation können Pausen hilfreich sein. Sie geben dem Publikum nicht nur die Möglichkeit, das Gehörte zu verarbeiten, sondern lenken auch gezielt die Aufmerksamkeit auf zentrale Aussagen. Eine bewusste Pause nach einem wichtigen Punkt schafft Raum zum Nachdenken und verstärkt die Wirkung Ihrer Worte. Außerdem hilft sie, das Sprechtempo zu kontrollieren und die Struktur des Vortrags zu verdeutlichen. Achten Sie darauf, wichtige Passagen durch Betonungen hervorzuheben und geben Sie Ihrem Publikum genügend Zeit, Ihren Gedankengängen zu folgen.
  4. Fachbegriffe klar und verständlich erklären
    Der Umgang mit Fachbegriffen stellt bei wissenschaftlichen Präsentationen eine besondere Herausforderung dar. Während im geschriebenen Text Begriffe einmal eingeführt und dann vorausgesetzt werden können, erfordert das gesprochene Wort eine andere Herangehensweise. Fachbegriffe sollten klar und in einfachen Worten erklärt werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Wiederholen Sie zentrale Begriffe in unterschiedlichen Formulierungen und nutzen Sie anschauliche Analogien oder Beispiele, um komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen. So bleibt die Kommunikation auch bei abstrakten Themen klar und verständlich.
  5. Logos, Ethos und Pathos gezielt einsetzen
    Eine überzeugende Präsentation in der Wissenschaftskommunikation verbindet sachliche Argumentation (Logos), Glaubwürdigkeit (Ethos) und emotionale Ansprache (Pathos). Logos spricht den rationalen Verstand an – durch klare Daten, Fakten und logische Schlussfolgerungen. Ethos hingegen schafft Glaubwürdigkeit und Vertrauen, zum Beispiel durch eine offene Körperhaltung oder eine authentische Erzählweise. Pathos weckt schließlich Emotionen, sei es durch persönliche Geschichten oder durch die Vermittlung der eigenen Begeisterung für das Thema. Die ausgewogene Kombination dieser drei Elemente macht Ihre Präsentation nicht nur informativ, sondern auch überzeugend und nachhaltig wirksam.

Die Tipps stammen aus dem Leitfaden Präsentieren des Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (Nawik).

* Das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation und das Karlsruher Institut für Technologie sind zwei der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.