Wissenschaft trifft Natur: Auf geführten Wanderungen erklären Forschende vor Ort ihre Arbeit – von der Stadt bis ins Gebirge, für Neugierige jeden Alters.
Wissenschaftliche Wanderungen
Idee
Wissenschaftliche Wanderungen verbinden Bewegung, Naturerlebnis und Wissenschaftskommunikation. Die Touren führen die Teilnehmenden zu Orten mit einem wissenschaftlichen Bezug oder an Orte, an denen man Wissenschaft erleben kann (zum Beispiel zu Teleskopen, Einschlagkratern und Forschungsanlagen). Sie werden von einem oder mehreren Expert*innen begleitet, die wissenschaftliche Erklärungen und Hintergrundwissen zu den Orten mit den Bürger*innen teilen. Die Touren lassen sich vielfältig konzipieren und für unterschiedliche Zielgruppen anpassen. Sie funktionieren etwa als Rallyes für Kinder, Spaziergänge in der Stadt oder auch als längere Wanderungen im ländlichen Raum. Die gemeinsame Aktivität und die kleine Gruppengröße führen zu einer entspannten Atmosphäre und erleichtern es, ins Gespräch zu kommen. Forschung wird dabei greifbar und Wissenschaftler*innen als Personen nahbar.
Wer kann dieses Format anbieten?
- Alle
Zielgruppe
- Erwachsene
- Familien
- Kinder und Jugendliche
- Outdoorfans
- Menschen außerhalb der städtischen Ballungsräume
Vorbereitung
- Recherche von geeigneten Themen und Orten
- Anfrage von Expert*innen
- Planung der Routen in Absprache mit den jeweiligen Expert*innen
- Beim Besuch von Forschungseinrichtungen: Anfrage und Organisation des Besuchs
- Anmeldung vorbereiten
- Werbung und Marketing
Kosten können anfallen für …
- Honorare für Expert*innen
- Eintrittskosten
- Reisekosten
- Eventuell technische Anschaffungen (wie Lautsprecher und andere Geräte)
- Werbung und Marketing
Warum es sich lohnt
Wissenschaftliche Wanderungen ermöglichen es, Menschen mit einem unterschiedlichen Hintergrund zu erreichen. Das Format erschließt einen Freizeitbereich, in dem Menschen nicht per se wissenschaftliche Inhalte erwarten, aber dennoch aufgeschlossen für Neues sind. Dabei werden auch Zielgruppen erreicht, die über das städtische, oft akademisch geprägte Publikum hinausgehen. Beim gemeinsamen Wandern entsteht eine persönliche und entspannte Atmosphäre, die den Austausch zwischen Forschenden und Bürger*innen erleichtert.
Beispiele
- Bei den „Gedankengänge” (ein Förderprojekt im Förderprojekt im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit) Walkshops brachten Bürgerinnen und Bürger der Dortmunder Nordstadt mit Forschenden zusammen. Auf gemeinsamen Spaziergängen widmeten sie sich Fragen über die Zukunft der Freiheit.
- Wandern, wo andere forschen: Acht Wanderungen führen durch das Ober- und Mittelwallis an Orte, wo geforscht wird.
- Der Ethnologe Robert Lorenz hat seine Bild-Text-Wanderungen in und um Görlitz als Karte und Social-Media-Threads festgehalten.
- Pfade wie den digitalen Planetenweg in Bremen oder eine Wanderung auf den Spuren der Apollo Astronauten finden Sie bei Komoot.
- Weitere Inspiration für Wanderregionen oder -Wege finden Sie bei Wanderbares Deutschland.
Weitere Informationen
- Wissenschaft im Dialog* hat das Format Hiker’s Guide through the Galaxy im Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum ein Jahr lang erprobt und umgesetzt. Einen Erfahrungsbericht und weitere Tipps für die Umsetzung gibt das Projektteam im WiD-Blog
- Moore, A., Daniel, K. L., & Thomas, A. K. (2016). Engaging Students in Science through a Nature Hike: A Case of Two Students with ADHD. American Journal of Undergraduate Research, 13(2).
- Bossema, F., Zwetsloot, C., & Smeets, I. (2023). Math in the city: Designing a math trail for high school students. In Handbook Of Mathematical Science Communication (pp. 53-72).
*Wissenschaft im Dialog (WiD) ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de