Bürger*innen als Beratungsgremium für Wissenschaft und Forschung einzubinden, ist der Kerngedanke einer Bürger*innenkonferenz. Ein neuer Blickwinkel und anregende Diskussionen führen zu Handlungsempfehlungen an Wissenschaft und Politik.
Bürger*innenkonferenz
Idee
„Bei der Bürgerkonferenz handelte es sich um ein ergebnisoffenes Verfahren, das Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben sollte, sich im Austausch mit anderen eine Meinung zu bilden und ihre Position in die politische Debatte einzubringen.“ – buergerkonferenz-mainz.de
Wissenschaft geht alle an! Vor allem, wenn neue Forschungsergebnisse und Technologien zu Veränderungen in unserer Gesellschaft führen (können). Die Energiewende und Genmanipulation sind nur zwei der kontroversen Themen, die eine kritisch-kontroverse aber konstruktive und fundierte Diskussion abseits vom Stammtisch erfordern. Zum Beispiel auf einer Bürger*innenkonferenz: einer ein- bis zweitägigen Konferenz, bei der Bürger*innen aktuelle Fragen zur Gestaltung von Forschung und deren ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen diskutieren und ihre Ergebnisse in einer Bürgererklärung an Wissenschaft und Politik weitergeben. Die Teilnehmenden werden von eingeladenen Fachexpert*innen mit Informationen versorgt, diskutieren ihre Eindrücke in kleinen moderierten Runden und abschließend im großen Plenum, um ein gemeinsames Ergebnis zu formulieren.
Wer kann dieses Format anbieten?
- alle
Zielgruppe
- Erwachsene
- heterogenes Abbild der Gesellschaft (durch Zufallseinladung)
Vorbereitung
- Anmeldesystem und Teilnehmendenmanagement einrichten
- Expert*innen einladen
- Konzeption erarbeiten (Ziele, Ergebnisumgang, Kommunikation)
- Material
- Moderation vorbereiten
- Politiker*innen und/oder Forschende einladen (Entgegennahme Bürgererklärung)
- Programm und Inhalt erarbeiten
- Raumausstattung
- Raummiete
- Technik
- Verpflegung
- auf Format aufmerksam machen (etwa via Flyer, Facebook, Twitter, …)
- gegebenenfalls Evaluation planen
Kosten können anfallen für …
- Honorar (Moderation)
- Reisekosten
- Raummiete
- Technik
- Material (Mappen, Namensschilder, Druckkosten, Beschilderung usw. )
- Verpflegung
- Nachbereitung (Präsentation der Ergebnisse)
- Evaluation
Warum es sich lohnt
Neue Perspektiven, Wissenstransfer, Politikberatung, aber vor allem Beteiligung derjenigen, die von den Folgen neuer Entwicklungen betroffen sind, ist der Mehrwert, den dieses Kommunikationsformat liefert. Zudem ermöglicht eine Bürger*innenkonferenz eine konstruktive Diskussion mit der Öffentlichkeit zu wissenschaftlichen Themen.
Beispiele
- Bürgererklärung der Bürger*innenkonferenz Berlin („Energienutzung der Zukunft – Perspektiven für Deutschland“, 2010); PDF
Weitere Informationen
- Methodenbeschreibung Bürger*innenkonferenz (Buergergesellschaft.de)
- Burow, O.-A., Kühnemuth, K. (2004): Brauchen Wissenschaft und Politik Bürgerberatung? Möglichkeiten und Grenzen der Bürgerkonferenz. In: Tannert et al. (Hrsg.) (2003). Bürgerkonferenz zur Zukunft der Stammzellenforschung. (S. 117-129). München: Oekom.
- Schicktanz, Silke; Naumann, Jörg (2003): Bürgerkonferenz: Streitfall Gendiagnostik. Ein Modellprojekt der Bürgerbeteiligung am bioethischen Diskurs. Wiedbaden: Springer VS.