Gesicht zeigen: Eine Bürger*innenausstellung präsentiert verschiedenste Perspektiven in Fotos und Interviews. Die Ausstellungseröffnung bringt die Menschen dahinter zusammen und ins Gespräch.
Bürger*innenausstellung
Idee
„Die Bürgerausstellung schafft einen Raum, in dem Menschen aufeinander treffen und in einen Dialog treten können.“ – Bürgergesellschaft.de
Die Bürger*innen, ihre Interessen, Probleme und Konflikte sichtbar machen, das ist das Ziel einer Bürger*innenausstellung. Hierzu werden im Vorfeld ausgewählte Stellvertreter*innen verschiedener Interessengruppen aus der Bürgerschaft interviewt und fotografiert. Diese Fotos und Interviews sowie ggf. zusätzliche, vom jeweiligen Abgebildeten ausgewählte und die Problematik ergänzende Bilder, stellen den Kern einer Bürger*innenausstellung dar. Optional können natürlich auch weitere Informationen zur Thematik und zur entsprechenden Bürger*innenausstellung ergänzt werden. Auf diese Weise werden verschiedene Perspektiven auf begrenztem Raum dargestellt und vor allem einander gegenübergestellt. Zur Ausstellungseröffnung werden schließlich alle Portraitierten eingeladen. So wird ein Dialog initiiert, gegenseitiges Verstehen gefördert und das Einnehmen einer aktiven Rolle in der Gestaltung der eigenen Lebenswelt angeregt. Viele Bürger*innenausstellungen werden im Anschluss auch im Netz – etwa als PDF-Dokumentation – verfügbar gemacht, wodurch sich ihre Reichweite erhöht. Im besten Fall wird eine Bürger*innenausstellung auch im Nachhinein begleitet, etwa durch weitere Treffen oder die anhaltende Förderung und Erleichterung des gegenseitigen Austauschs.
Wer kann dieses Format anbieten?
- alle
Zielgruppe
- Erwachsene
Vorbereitung
- Themenschwerpunkt festlegen
- Raum für die Ausstellung organisieren/mieten
- Teilnehmende für die Portraits akquirieren
- Interviews durchführen und Fotos aufnehmen
- Ausstellung zusammenstellen
- An der Ausstellung Beteiligte sowie die interessierte Öffentlichkeit zur Ausstellungseröffnung einladen
- auf Format aufmerksam machen (etwa via Flyer, Facebook, Twitter, …)
Kosten können anfallen für …
- Miete Ausstellungsraum
- ggf. Honorare (z.B. für Fotos)
- Materialkosten (Roll-Ups, Poster etc.)
- Catering (bei Ausstellungseröffnung oder weiteren Veranstaltungen)
- Werbung für Ausstellung (Plakate, Flyer etc.)
Warum es sich lohnt
Eine Bürger*innenausstellung macht die Interessen und Meinungen der Bürger*innen in ihrer Vielfalt sichtbar und fördert den öffentlichen Dialog. Im besten Fall wird so politisches Engagement des Einzelnen und zugleich das Verständnis für die Standpunkte anderer Interessengruppen und damit die Wichtigkeit eines Dialogs gestärkt.
Beispiele
- „Nachbarschaft und Straßenprostitution“ (2012)
- „Reise durch ein Viertel 30 Menschen erzählen. Nachbarschaft und Straßenprostitution – Wie geht das?“ (2012)
- „Sicher mobil – Wege mit Zukunft in Brandeburg“ (2008)
Weitere Informationen
- Bürgerausstellung:
- Grundlegende Informationen zu Bürgerausstellungen (buergergesellschaft.de)
- Böhm, B. (2015): Die Bürgerausstellung als Beteiligungsmethode in gesellschaftlichen Konfliktfeldern. eNewsletter Netzwerk Bürgerbeteiligung 04/2015. (PDF)
- Böhm, B.; Legewie, H.; Dienel, H.-L. (2008): Die Bürgerausstellung: Eine Kombination sozialwissenschaftlicher, partizipativer und künstlerischer Elemente. Forum: Qualitative Sozialforschung 9(2), Art. 33. (PDF)
- Keppler, D.; Böhm, B.; Dienel, H.-L. (2013): Die Bürgerausstellung. Die Perspektive von Bürgern und Bürgerinnen als Gegenstand qualitativer Sozialforschung und praktischer Beteiligung. München: Steiner-Verlag.
- Bürgerbeteiligung:
- Wegweiser Bürgergesellschaft (buergergesellschaft.de)
- Netzwerk Bürgerbeteiligung
- Stiftung Mitarbeit