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Bluesky

Von Insektenforschung bis zur Kosmologie –  Bluesky dient als Plattform, um Neuigkeiten aus der Forschung zu posten, mit anderen Forschenden zu diskutieren und bald in einem dezentralen Netzwerk zu interagieren.

Idee

„If the academic community is looking for a replacement for Twitter [X] , I am increasingly convinced Bluesky is what we have been waiting for.” – Dr. Mark Carrigan

Bluesky ist eine Microblogging-Plattform, auf der User*innen kurze Nachrichten mit maximal 300 Zeichen posten, teilen und kommentieren können. Ob Fakten über Pilze, Fotos von seltenen Insekten oder Asteroiden– die Plattform ermöglicht Wisskomm zu einer Vielzahl von Themen. Das Layout der Seite erinnert an X (ehemals Twitter), Bluesky bietet aber einige Unterschiede. Anstatt eines Algorithmus für die Startseite, welcher den Nutzer*innen Inhalte vorgibt, bietet Bluesky verschiedene Feeds, aus denen Nutzer*innen für sie relevante Inhalte selbst wählen können. So lässt sich beispielsweise ein Feed wie „Science” abonnieren, um sich ausschließlich auf wissenschaftliche Inhalte zu fokussieren. Stand jetzt gibt es 25.000 verschiedene Feeds, die von Privatpersonen und Unternehmen bereitgestellt werden können. 

Derzeit befindet sich Bluesky noch in der Entwicklung und es werden regelmäßig Updates veröffentlicht. Bis Anfang Februar 2024 mussten sich die User*innen über eine Einladung oder eine Warteliste anmelden, um einen Account zu erhalten. Dann öffnete Bluesky seine Tore für alle und schaffte das Einladungsmodell ab, was am ersten Tag 850.000 neue Nutzer*innen mit sich brachte. Heute hat Bluesky 4,9 Millionen registrierte Accounts.

Das Entwicklungsteam von Bluesky arbeitet am sogenannten „AT-Protocol”, einer Art Standard für die Kommunikation zwischen Servern. Ziel ist es, die Grundlage für ein dezentrales soziales Netzwerk zu schaffen. Ähnlich wie Mastodon soll Bluesky also ein Netzwerk aus verschiedenen Servern werden, die nicht zu einer einzigen Firma gehören. Dann wird es den Nutzer*innen möglich sein, auf andere Server umzuziehen und ihre Accountdaten und Follower*innen dabei zu bewahren. Bald soll eine experimentelle Version des Netzwerks online gehen, bei der eigene Server erstellt werden können.

Neben den Filtern von Bluesky, die unter anderem illegale Inhalte herausfiltern, ist eine anpassbare Moderationsfunktion geplant: Nutzer*innen sollen unter verschiedenen „Labels” wählen können, die auch von Drittanbietern bereitgestellt werden können. Ein Beispiel wäre eine Faktencheck-Organisation, die bestimmte Beiträge als „irreführend“ kennzeichnet. Nutzer*innen, die diese Labels abonnieren, erhalten dann die entsprechenden Bewertungen direkt bei den Posts angezeigt. 

Wer kann dieses Format anbieten?

  • (Fast) alle – Registrierung ist ab 13 Jahren erlaubt.

Zielgruppe

  • Interessierte Öffentlichkeit
  • Primär junge Erwachsene

Welche Formate werden häufig in diesem Zusammenhang genutzt?

Vorbereitung

  • Account einrichten 

Kosten können anfallen für

  • Nutzung ist kostenfrei

 

Beispiele

https://bsky.app/profile/thoerren.bsky.social (Thomas Hörren auf Bluesky)

https://bsky.app/profile/sigridneuhauser.bsky.social (Sigrid Neuhauser auf Bluesky)

https://bsky.app/profile/realscide.bsky.social (Real Scientists DE auf Bluesky)

 

Warum es sich lohnt

Bluesky unterscheidet sich von anderen Social-Media-Diensten dadurch, dass Nutzer*innen auf der Startseite verschiedene Feeds angeboten werden anstatt eines undurchsichtigen Algorithmus, der Inhalte automatisch ausspielt. Mit den kommenden Netzwerk- und Moderationsfunktionen soll die Plattform noch nutzerfreundlicher werden. Bluesky hat also großes Potenzial, sich weiterzuentwickeln und sich von anderen Plattformen abzuheben. Davon erhoffen sich Nutzer*innen eine dezentrale, transparente und freundliche Alternative zu X.

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