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Bundestagswahl 2025 – das plant die FDP

Wie will die Politik die Wissenschaftskommunikation stärken? Ob Finanzierung, Anerkennung oder Wissenschaftsjournalismus – wir haben die Parteien zur Bundestagswahl 2025 befragt. Die Antworten auf unsere Fragen von der FDP im Überblick.

1) Welche Rolle spielt Wissenschaftskommunikation in Ihrer Partei und welche Schwerpunkte setzen Sie bei der systematischen Förderung?

Die FDP will die Wissenschaftskommunikation systematisch und umfassend stärken – dafür hat sie in der aktuellen Legislaturperiode ein entsprechendes Gesetz in den Bundestag eingebracht, das am Donnerstag, 13. Juni 2024, dort beschlossen wurde. Das Gesetz finden Sie hier:

https://dserver.bundestag.de/btd/20/106/2010606.pdf

2) Wie gedenkt Ihre Partei, langfristige Strukturen und nachhaltige Finanzierungsmodelle zu etablieren, um eine kontinuierliche Förderung der Wissenschaftskommunikation sicherzustellen?

Siehe Antwort zu Frage 1.

Darüber hinaus fordern wir, dass die institutionelle Finanzierung sich stärker am Erfolg orientieren muss, um Exzellenz in unseren Forschungsinstitutionen zu fördern. Auch die Leitungen der Institutionen benötigen stärkere Anreize, ihr Management am institutionellen Erfolg auszurichten. Das setzt ein nationales System der Forschungsevaluierung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungsinstitutionen voraus. Wettbewerbsverzerrungen wie zum Beispiel zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungsinstitutionen müssen beseitigt werden und die außeruniversitären Forschungsinstitutionen wieder stärker auf ihre ursprünglichen Aufgaben im Forschungssystem ausgerichtet werden. Strukturkonservierende, erfolgsunabhängige Dauerausstattungen und Dauerfinanzierungen müssen abgebaut werden. Um dies zu erreichen, bedarf es der Ausweitung der exzellenzorientierten Personenförderung nach dem Modell des ERC (European Research Council).

„Strukturkonservierende, erfolgsunabhängige Dauerausstattungen und Dauerfinanzierungen müssen abgebaut werden.“ Die FDP zur Bundestagswahl 2025

3) Eine bessere Anerkennung der Wissenschaftskommunikation bei der Leistungsbewertung von Forschenden wird häufig gefordert. Wie möchte Ihre Partei Anreize schaffen, um Wissenschaftskommunikation als festen Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit zu etablieren?

Auch hierzu verweisen wir auf das beschlossene Gesetz unter 1, explizit auf den Passus:

Rahmenbedingungen für Wissenschaftskommunikation können vor allem verbessert werden, indem Wissenschaftskommunikation in die Forschungsförderung stärker integriert wird. In der Exzellenzstrategie wurde Wissenschaftskommunikation bereits als wesentliche Leistungs- und Bewertungsdimension gestärkt. Auch generell ist es sinnvoll, Kommunikation und Vermittlung stärker als Profilelement und in der Leistungsbewertung von Forschenden und wissenschaftliche Institutionen anzuerkennen.

4) Wie sehen Sie den Stellenwert unabhängiger journalistischer Strukturen, und welche Maßnahmen plant Ihre Partei, um Qualität und Vielfalt des Wissenschaftsjournalismus langfristig zu sichern?

Hierzu verweisen wir auf das besagte Gesetz unter Antwort 1, explizit auf Maßnahmenpunkt 17:

„Rahmenbedingungen für Wissenschaftskommunikation können vor allem verbessert werden, indem Wissenschaftskommunikation in die Forschungsförderung stärker integriert wird.“ Die FDP zur Bundestagswahl 2025

Unabhängiger Wissenschaftsjournalismus soll durch unabhängige und staatsferne Strukturen nachhaltig unterstützt werden, beispielsweise durch eine neue Stiftung oder die Skalierung bestehender Intermediäre und Aktivitäten wie dem Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus. Dies soll vor allem zur Kompetenzentwicklung und Nachwuchsförderung im Feld dienen.

5) Drohungen und Anfeindungen gegen Forschende, die öffentlich kommunizieren, nehmen zu. Welche Maßnahmen hält Ihre Partei für notwendig, um den Schutz dieser Forschenden zu gewährleisten?

„Im Falle von Anfeindungen oder einer konkreten Bedrohungslage sollen sie umfassende und schnelle Unterstützung erhalten.“ Die FDP zur Bundestagswahl 2025
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Situationen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre Forschungsergebnisse in den Medien kommuniziert haben, öffentlich angefeindet oder bedroht worden sind. Wenn Forschende dazu ermutigt werden sollen, ihre Forschungsergebnisse öffentlich zu kommunizieren, müssen sie bei derartigen Anfeindungen geschützt werden. Im Falle von Anfeindungen oder einer konkreten Bedrohungslage sollen sie umfassende und schnelle Unterstützung erhalten. Auf diese Weise ist die grundgesetzlich garantierte Wissenschaftsfreiheit konkret sicherzustellen. Davon profitiert die ganze Gesellschaft, weil sich das Potenzial von Wissenschaft voll entfalten kann.


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Für diese Reihe haben wir alle Fraktionen angefragt, die aktuell im Bundestag vertreten sind.