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Bundestagswahl 2025 – das planen die Parteien

Wie will die Politik die Wissenschaftskommunikation stärken? Ob Finanzierung, Anerkennung oder Wissenschaftsjournalismus – wir haben die Parteien zur Bundestagswahl 2025 befragt. Die Antworten zeigen unterschiedliche Prioritätensetzungen.

Die Wissenschaftskommunikation steht vor großen Herausforderungen: Finanzierung, Anerkennung, Schutz der Forschenden und die Rolle des Wissenschaftsjournalismus sind zentrale Fragen der kommenden Jahre. Doch welche Prioritäten setzen die Parteien?

Die politischen Lager setzen unterschiedliche Akzente, doch in vielen Punkten gibt es gemeinsame Anliegen: langfristige Strukturen, verlässliche Fördermodelle und die Stärkung des Austauschs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Im Detail zeigen sich jedoch unterschiedliche Vorstellungen, wie diese Ziele erreicht werden sollen.

Wir haben die Fraktionen* im Bundestag gefragt, welche konkreten Maßnahmen sie planen.

Ein Überblick über die Positionen der Parteien:

 

Thema Union (CDU/CSU) SPD Grüne FDP Linke
Systematische Förderung der Wissenschaftskommunikation ✅ Wissenschaftskommunikation weiter stärken, etablierte Formate fördern ✅ Wissenschaftskommunikation u.a. durch eine eigenständige Stiftung stärken ✅ Wissenschaftskommunikation fördern, auch durch partizipative Formate ✅ Verweis auf Gesetz: Wissenschaftskommunikation systematisch und umfassend stärken ✅ Stärkung durch Zentralisierung und Professionalisierung
Langfristige Strukturen & Finanzierung ⚖️ Anreize über Forschungsförderung setzen, als Teil der Qualifizierung prüfen ✅ Gründung einer eigenständigen Stiftung als dauerhafte Struktur ✅ Förderung eines entsprechenden wettbewerblichen Sonderprogramms, Stärkung etablierter Institutionen ❌ Abbau strukturkonservierender, erfolgsunabhängiger Dauerfinanzierungen ✅ Öffentlich finanzierte Unterstützungsstellen, höhere Grundfinanzierung der Universitäten
Anerkennung bei der Leistungsbewertung ✅ Wissenschaftskommunikation in Förderung, Exzellenzstrategie & Karrierewege integrieren ❌ Kein Gegenstand der bundespolitischen Gesetzgebungskompetenz ✅ Systematische Verankerung in allen Karrierestufen und Forschungsförderung ✅ Stärkere Berücksichtigung bei Leistungsbewertung von Forschenden ✅ Wissenschaftskommunikation als wiss. Leistung anerkennen
Stärkung des Wissenschaftsjournalismus ⚖️ Prüfung einer „Agentur für Wissenschaftskommunikation“ ✅ Verweis auf Stiftung für Wissenschaftskommunikation ✅ Förderung von Wissenschaftsjournalismus über staatsferne, unabhängige Stiftung ✅ Verweis auf Gesetz und geplante Stiftung ⚖️ Prekäre Lage des Wissjour., möglicherweise durch Stiftung öffentlichen Rechts unterstützen
Schutz Forschender vor Anfeindungen ✅ Unterstützung & Evaluation von „Scicomm-Support“** ✅ Unterstützung des „Scicomm-Support“** & Einrichtung einer nationalen Kontaktstelle ✅ Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit und Unterstützung des „Scicomm-Support“** ✅ Sicherstellung der Wissenschaftsfreiheit ✅ Bessere Absicherung durch Institutionen, entschiedene Strafverfolgung, Unterstützung „Scicomm-Support“**

✅ = Unterstützung
⚖️= Abwägung
= Ablehnung
💬 = Alternative Vorschläge

*Für diese Reihe haben wir alle Parteien angefragt, die in der aktuellen Legislaturperiode einen Fraktionsstatus im Deutschen Bundestag haben (bzw. im Fall der Partei Die Linke hatten). Nicht alle Parteien haben auf unsere Anfrage reagiert.

** Wissenschaft im Dialog (WiD) ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de und Projektpartner des Scicomm-Supports.