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Panoptikum 23-6 #Evaluation #Wissenschaftsskepsis #Verschwörungsmythen

Ein neuer Open-Access-Sammelband zur Evaluation von Wissenschaftskommunikation, preisgekrönte Essays zum Umgang mit Wissenschaftsskepsis und Forschung zu Verschwörungsmythen. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

📖 Wie lassen sich Aktivitäten und Formate der Wissenschaftskommunikation evaluieren? Dieser Frage geht ein neuer Open-Access-Sammelband nach. Die Herausgeber*innen Philipp Niemann (NaWik)*, Vanessa van den Bogaert (Ruhr-Universität Bochum) und Ricarda Ziegler (NaWik, ehem. WiD)* verschaffen einen interdisziplinären Überblick über wissenschaftliche Designs und Methoden zur Evaluation von Wissenschaftskommunikation.

✍️ KI-Systeme werden im akademischen Bereich maßgeblich an Bedeutung gewinnen. So wurde ChatGPT bereits in wissenschaftlichen Papers als Co-Autor*in angeführt. Cambridge University Press hat nun als erster renommierter Universitätsverlag auf diese Entwicklung reagiert und seinen Ethik-Kodex für Autor*innen aktualisiert: Künftig müssen diese jegliche Nutzung von ChatGPT und ähnlichen KI-Programmen angeben. Darüber hinaus darf die KI nicht als Co-Autor*in angegeben werden, da dies den Regeln des Verlags für Autorenschaft widerspreche.

🏆 Wie gehen wir mit Wissenschaftsskepsis um? Und was kann man dagegen tun? So lautete die Preisfrage des Essays-Wettbewerb 2022 der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Am 9. März gab die Akademie die Sieger bekannt und prämierte erstmals gleichermaßen drei Beträge. Über 8.000 Euro Preisgeld können sich Joachim Allgaier, Alexander Bogner und Klaus Gourgé freuen.

Mehr Wissen

📚 Tragen Wissenschaftler*innen zur Verbreitung von Verschwörungsmythen bei, indem sie in Fragebögen verschwörerische Behauptungen reproduzieren? Das haben Scott Clifford und Brian W. Sullivan von der University of Houston in einem Experiment getestet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen, die in Fragebögen mit verschwörerischen Aussagen konfrontiert werden, diese eine Woche später mit höherer Wahrscheinlichkeit befürworten. Das passiert jedoch nicht, wenn der Fragebogen eine alternative, nicht verschwörerische Deutung anbietet. Die Wissenschaftler empfehlen daher Frageformate, bei den die Teilnehmer*innen zwischen unterschiedlichen Erklärungen wählen können.

📚 Wie kann visuelle Wissenschaftskommunikation in Pandemiezeiten aussehen? Das zeigt die Zusammenarbeit der Mikrobiologin Siouxsie Wiles und des Cartoonisten Toby Morris. Im März 2020 entstand ihr erstes gemeinsames animiertes GIF unter dem Titel „Flatten the Curve“. Inzwischen haben sie mehr als 70 gemeinsame Grafiken entwickelt, von denen viele übersetzt und international verbreitet wurden. In einem Artikel dokumentieren Wiles und Morris mit Rebecca Priestley von der University of Wellington ihre Zusammenarbeit und berichten über Herausforderungen wie die Unsicherheit von Wissen. Anfang Februar 2021 haben sie begonnen, die Grafiken zu datieren und einen Hinweis anzubringen, dass sich der aktuelle Wissensstand ändern kann.

📚 Wie beeinflussen Kommentare von Leser*innen die Wahrnehmung von medizinisch-wissenschaftlichen Nachrichten? Amanda Hinnant und Yoorim Hong von der University of Missouri haben dazu mit Sisi Huh von der University of Arkansas und Rachel Young von der University of Iowa ein Experiment zu einem weniger kontroversen Thema durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Kommentare Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Relevanz, Unsicherheit und Risiko hatten. Kommentare können einen negativen Einfluss auf die Rezeption von journalistischen Berichten und wissenschaftlichen Themen haben, schlussfolgern die Autor*innen.

Von Praktikum bis Professur

🔉 Beim BiB ist die Leitung des Bereichs Kommunikation ausgeschrieben. Als Teil der erweiterten Institutsleitung soll die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mitgestaltet und der Bereich Kommunikation weiterentwickelt werden. Bewerbungsschluss ist der 26. März.

 

🔉 Im Centre for Planetary Health Policy (CPHP) ist eine Stelle als Studentische*r Mitarbeiter*in im Bereich Öffentlichkeitsarbeit ausgeschrieben. Es geht unter anderem um die Pflege und Weiterentwicklung der Social Media Kanäle. Die Bewerbungsfrist endet am 29. März.

 

🔉 Für die Stabsstelle Kommunikation und Medien am Standort Bremerhaven sucht das Alfred-Wegener-Institut zum nächstmöglichen Termin eine Assistenz (w/m/d). Bewerbungsschluss ist der 16. April.

 

🔉 Die PR-Agentur Mann beißt Hund sucht eine*n Studierende*n für Datenbankpflege und Verteilerrecherche, idealerweise mit Vorerfahrung im Bereich Presseverteilern oder anderen Datenbanken. Bewerbungsschluss ist der 01. September.

 

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

📆  Für Kurzentschlossene: Heute, am 23. März um 12 Uhr findet wieder ein Lunchtalk vom NaWik* Netzwerk für kommunizierende Forschende statt. Mitglieder können mit Maike Stelter und Mona Plattenberg über die Frage diskutieren: Wie finden Promovierende den Einstieg in die Wisskomm? Weitere Infos → hier

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltungen und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

 

*Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und Wissenschaft im Dialog (WiD) sind die drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.