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Panoptikum 22-10 #PUS #Podcast #Instagram

Ein Podcast zu Wissenschaftskommunikation von und für Studierende, Twitter als Dual-Use-Medium und Forschung zu Mental-Health-Themen auf Instagram. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) betont in ihren kürzlich veröffentlichten Empfehlungen die strategische Bedeutung von Kommunikation für die Hochschulen. Forschende sollen beispielsweise beim Kompetenzaufbau in der Wissenschaftskommunikation unterstützt werden, um ihre Expertise „zeit- und zielgruppengerecht“ in gesellschaftliche Debatten einbringen zu können. Ihre Kommunikationsleistungen sollen „größere Wertschätzung (…) und Anerkennung“ erfahren. Daneben setzen sich die Autor*innen auch mit der politischen und internen Hochschulkommunikation in ihren Empfehlungen auseinander.

„Twitter ist im Laufe der Zeit für viele Forschende eine Art Dual-Use-Medium geworden“, schreibt Beatrice Lugger in einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung. Die Geschäftsführerin des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation (Nawik)* erklärt darin, wie Wissenschaftler*innen in der Pandemie das soziale Netzwerk vermehrt für die Kommunikation über aktuelle Forschungsergebnisse – häufig noch Preprints – nutzen. Ihre Twitter-Threads erreichten dabei nicht nur Fachkolleg*innen, sondern zugleich die Öffentlichkeit und Medien. Mit der Aufmerksamkeit kamen auch Anfeindungen. Supportstrukturen seien nötig, um Wissenschaftler*innen weiterhin bei ihrer Kommunikation zu unterstützen, schreibt Lugger weiter: „Für konflikthaltige Debatten brauchen die Forschenden […] verstärkt Medienkompetenz und Rückendeckung.“

Wie sich der Wissenschaftsjournalismus von der Lyrik inspirieren lassen kann, um die eigenen Beiträge „zum Singen zu bringen“, beschreibt Bradley Allf bei The Open Notebook

Fragen zu Wissenschaftskommunikation aus studentischer Sicht: Clara Marx von der Universität Bayreuth führt durch den Podcast „Clarified – The SciComm Podcast“. Darin spricht sie mit Expert*innen über die richtige Strategie, zielgruppengerechte Ansprache, den passenden Kanal und ihren Weg in die Wissenschaftskommunikation. In den ersten Folgen zu hören sind ihre Professorin und die Mitinitiatorin des Projekts, Laura König, die Psychologin und Podcasterin Christiane Attig und Forscher und Herausgeber des In-Mind-Magazins Jan Crusius.

Mehr Wissen

Vor 30 Jahren ist die erste Ausgabe der Fachzeitschrift Public Understanding of Science erschienen. Seitdem wurden mehr als 1000 Artikel und etwa 240 Buchrezensionen veröffentlicht. Anlässlich ihres runden Geburtstages bietet das Journal in einer Sonderausgabe mit einer Reihe von Essays und Interviews Einblicke in die Diversität des Feldes der „Public Understanding of Science“, des Dialoges der Wissenschaft mit der Öffentlichkeit. Jon D. Miller diskutiert beispielsweise das Konzept der „Scientific Literacy“ und schreibt unter anderem, dass es unrealistisch wäre, von allen Bürger*innen eine vollständige naturwissenschaftliche Grundbildung zu erwarten. Dietram A. Scheufele blickt auf die letzten 30 Jahre der Wissenschaftskommunikation zurück und geht auf Bereiche ein, in denen der Fachbereich stagniere, die aber auch Chancen böten.

Gesundheitsdaten enthalten besonders sensible Informationen. Deshalb stellt sich die Frage, wer zu welchem Zweck Zugang zu ihnen haben sollte. Lea L. Skovgaard und Klaus Hoeyer von der Universität in Kopenhagen haben den Diskurs zu diesem Themenkomplex anhand von Nachrichtenartikeln und Meinungsbeiträgen in dänischen Medien untersucht. Die Autor*innen schreiben, dass die Debatte zwar kein Konsens hervorbringe, aber selektive regulatorische Änderungen angeregt zu werden scheinen. Diese bezögen sich vor allem auf den Schutz der Autonomie. Bedenken hinsichtlich kommerzieller Interessen würden hingegen nicht berücksichtigt.

Wie wird psychische Gesundheit auf Instagram verhandelt? Jiaxi Wu und Traci Hong von der Boston University haben die Auswirkungen der Stimmung von Instagram-Bildern und -Texten zu diesem Thema auf die Stimmung von Kommentaren untersucht. Dazu haben sie am World Mental Health Day 7000 Instagram-Posts mit dem Hashtag #MentalHealth gesammelt. Insgesamt fanden sie mehr Posts und Kommentare mit positiver Stimmung als mit negativer. Bilder mit Gesichtern führten zu mehr Likesund positiven Kommentaren als Bilder ohne Gesichter.

Von Praktikum bis Professur

Das Forschungsprojekt zur Wissenschaftskommunikation des DFG-Sonderforschungsbereichs (SFB) 1528 „Cognition of interaction“  der Universität Göttingen sucht eine*n Wissenschaftskommunikator*in zu Forschung mit nichtmenschlichen Primaten. Bewerbungen sind bis zum 31. Mai möglich.

Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren sucht eine*n Projektmanager*in Wissenschaftskommunikation im Verbundprojekt „Koordinierungsstelle Agrarsysteme der Zukunft“. Bewerbungen sind bis zum 22. Mai möglich.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) möchte das Team des „AI Health Innovation Cluster“ um eine*n Kommunikationsmanager*in erweitern. Die Bewerbungsfrist endet am 18. Mai.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Das NaWik* feiert 10-Jähriges. Die Jubiläumsfeier findet am 20. Mai unter dem Motto „Wissenschaftskommunikation im Wandel – den Wandel kommunizieren“ statt. In einer Keynote widmet sich die Wissenschaftsjournalistin und Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim dem „Märchen von der kommunizierenden Wissenschaftlerin“. Im Anschluss diskutiert sie mit Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger, der Entscheidungsforscherin Mirjam Jenny und NaWik-Geschäftsführerin Beatrice Lugger. Die Vorträge werden ab 18 Uhr öffentlich gestreamt

Die Bewerbungsphase zum Städtewettbewerb „Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt“ von Wissenschaft im Dialog* und dem Museum für Naturkunde Berlin ist gestartet. Lokale Akteur*innen aus den Bereichen Wissenschaft, kommunale Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft können sich mit ihren Ideen bewerben, wie sie Citizen Science vor Ort erlebbar machen möchten. Die Gewinner*innenprojekte erhalten jeweils 50.000 Euro für die Umsetzung. Bis zum 19. Juni können Ideenskizzen über das Online-Formular eingereicht werden. 

Das „Climate Change Literacy“ Projekt widmet sich in einer im Mai gestarteten Ringvorlesung dem Thema „Perspectives on Climate Change Communication“. Eine vorherige Anmeldung zu den Online-Vorträgen ist nötig

Die Universität Hildesheim lädt am 13. Mai zu einer (Online-)Veranstaltung zu „Wissenschaftskommunikation in der Coronapandemie“ ein. Sie soll dem Austausch mit Praktiker*innen aus der Wissenschaftskommunikation dienen.  

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

*Das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und Wissenschaft im Dialog sind zwei der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.