Foto: Tamás Mészáros

Wege in die Wisskomm: Welche Studienangebote gibt es?

In unserem aktuellen Schwerpunkt „Wege in die Wisskomm“ blicken wir an dieser Stelle auf die Studienmöglichkeiten und stellen Studiengänge aus Deutschland und Österreich im Überblick vor.

1. Wissenschaftsjournalismus an der TU Dortmund (Bachelor und Master)

Das Studium an der TU Dortmund hebt sich zum einen durch seinen Fokus auf Wissenschaftsjournalismus ab. Es ist angesiedelt am Institut für Journalistik, wo auch weitere journalistische Studienfächer angeboten werden. Eine weitere Besonderheit ist das einjährige Volontariat in einem Medienhaus, weshalb der Bachelor auch mit acht statt der sonst häufigen sechs Semester angesetzt ist. Der auf dem Bachelorstudium aufbauende Master hingegen ist dann nur noch zwei Semester lang.

Der Bachelorstudiengang verspricht eine Kombination aus Theorie und Praxis. Konkret soll er die Studierenden auf eine Tätigkeit in den aktuell berichtenden Massenmedien vorbereiten. Vermittelt werden sowohl angemessene Berichterstattung sowie sachgerechte Recherche, vor allem in Bezug auf Themen wie Naturwissenschaft, Medizin und Technik. Weitere Kerninhalte sind etwa: Interviewtraining, Lehrredaktionen, Medienrecht, Journalismusforschung, Ethik, Kommunikationswissenschaft, Ökonomie und Stilkunde. Im Nebenfach muss außerdem eine Naturwissenschaft mit Schwerpunkt Biowissenschaften/Medizin oder Physik, Technikjournalismus oder Datenjournalismus gewählt werden. Teil des Studiums ist zudem ein einjähriges Volontariat in einem Medienhaus. Der Abschluss ist Voraussetzung für das ergänzende bzw. konsekutive Masterstudium.

Im Masterstudiengang geht es um die Vertiefung der Erfahrungen aus dem Bachelorstudium sowie aus dem Volontariat. Die Studierenden sollen unter anderem Kompetenzen für Führungspositionen in journalistischen Berufen erwerben. Gleichzeitig wird ein Fokus auf die Forschungsperspektive gesetzt und die Masterarbeit soll entsprechend eigene Forschungsschwerpunkte setzen. Zum Masterstudium gehört ebenfalls ein Zweitfach wie im Bachelor.

Viele Absolvent*innen arbeiten in bekannten Medienhäusern sowie in der Wissenschaftskommunikation; aber auch in der PR, der Unternehmenskommunikation sowie im politischen Bereich oder bei Unternehmensberatungen. Das Volontariat bei den Medienpartnern des Instituts verbessert die beruflichen Aussichten in diesem Bereich, da hier erste Kontakte geknüpft werden können.

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Die aktuellen Studienordnungen, Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen und weitere Informationen gibt es auf der Webseite der TU Dortmund.

2. Wissenschaft – Medien – Kommunikation am KIT Karlsruhe (Bachelor und Master)

Der Studiengang Wissenschaft – Medien – Kommunikation (WMK)* hebt sich dadurch ab, dass es einen Querschnittsstudiengang ist, der über die Grenzen von Natur- und Technikwissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften hinweg geht. Gelehrt wird vor allem der reflektierte Umgang mit wissenschaftlichen Ergebnissen und deren Vermittlung sowie Einordnung. Das praktische Training ist ein Teilaspekt des Bachelorstudiengangs, der in den Praxismodulen „Handwerk der Wissenschaftskommunikation“ und „Theorie und Praxis der Wissenschaftskommunikation: Journalismus und Public Relations“, sowie dem Berufspraktikum vermittelt wird. Dabei wird klar zwischen journalistischem und PR-Handwerkszeug differenziert. Es handelt sich nicht um einen reinen Studiengang der Medien- oder Kommunikationswissenschaft. Ebenso handelt es sich nicht um eine klassische journalistische Ausbildung wie an einer Journalistenschule.

Der Bachelorstudiengang WMK soll den Studierenden das Forschungs- und Praxisfeld der Wissenschaftskommunikation aus verschiedenen disziplinären Perspektiven der Geistes- und Sozialwissenschaften näherbringen. Der Fokus liegt dabei auf Medien- und Kommunikationswissenschaft, Soziologie (etwa Wissens- und Techniksoziologie), Philosophie (mit Fokus auf Ethik, Argumentanalyse und Wissenschaftstheorie), Linguistik sowie – kulturwissenschaftlich ausgerichtete – Technikgeschichte. Die Studierenden erhalten einen Überblick über Aufgaben und Bedeutung der Wissenschaftskommunikation sowie über das zugehörige Forschungsfeld. Dazu gehören Theorien und die historische Entwicklung der Medien, Grundfragen der Soziologie und Methoden der empirischen Sozialforschung sowie Grundpositionen der Wissenschaftstheorie und der angewandten Ethik. Außerdem werden Grundlagen in einem der vier Wahlpflichtmodule vermittelt: Physik; Geographie und Geoökologie, Biologie; Humanbiologie und Sportmedizin. In praxisorientierten Seminaren wird außerdem das Handwerkszeug der Wissenschaftskommunikation eingeübt, also zum Beispiel kritisches Recherchieren, verständliches Schreiben sowie die Kenntnis diverser journalistischer Darstellungsformen und PR-Instrumente. Zum Studium gehört daneben noch ein mindestens sechswöchiges Berufspraktikum im journalistischen oder PR-Bereich.

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Der Masterstudiengang baut auf dem Bachelorstudiengang auf. Dort verbreitern und vertiefen die Studierenden ihr Wissen über Theorien und Methoden der Wissenschaftskommunikationsforschung sowie aktuelle Fragen der Wissenschaftskommunikation und wenden diese in Forschungsprojekten an. Ein Abschluss qualifiziert zur Aufnahme eines Dissertationsprojektes im Bereich der Wissenschaftskommunikationsforschung und zum Einstieg in Berufsfelder an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Dazu gehören zum Beispiel der Wissenschaftsjournalismus, die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für forschende Institutionen und Unternehmen oder auch eine Referent*innentätigkeit im Kommunikationsbereich zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit.

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Absolvent*innen arbeiten u.a. in der Forschung, dem Journalismus oder im Bereich der Wissenschaftskommunikation.

 

Die aktuellen Studienordnungen, Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen und weitere Informationen gibt es auf der Webseite des KIT Karlsruhe.

3. Wissenschaftsmarketing als Vertiefung im Master Wissenschaftsmanagement an der TU Berlin

Der Studiengang „Wissenschaftsmanagement“** verbindet Grundlagen des Managements basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen mit Praxisbeispielen aus dem Umfeld der Wissenschaft. In dem anwendungsorientierten Studiengang werden Wissenschaftler*innen und Verwaltungsfachkräfte gezielt für Führungspositionen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgebildet. Die Studierenden erlernen in dem zweijährigen Studium strategisches und operatives Management, die Finanzierung wissenschaftlicher Einrichtungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen und in ihrem beruflichen Kontext anzuwenden.

Die Vertiefungsrichtung Wissenschaftsmarketing bietet eine Qualifikation in den Bereichen Marketing und Kommunikation. Behandelt werden unter anderem die Themen Differenzierung im Wettbewerb, Profilbildung und Positionierung als Marke, effiziente Drittmitteleinwerbung und Fundraising, politische Interessenvertretung und das Management von Kommunikationsprozessen im Wissenschaftsbetrieb. Hauptaugenmerk des Curriculums liegt auf Praxisorientierung und Anwendungsnutzen.

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Die Besonderheit an diesem Studiengang ist, dass es berufsbegleitend und als Blended-Learning angeboten wird. Dabei finden die Präsenzphasen acht Mal verteilt über zwei Jahre statt. Jeder Präsenzphase folgt eine rund sechswöchige Onlinephase. Erworben wird hier, anders als bei den beiden zuvor genannten Studiengängen, ein „Master of Science“. Ein weiterer Unterschied ist, das für diesen Studiengang Studiengebühren erhoben werden.

 

Die aktuellen Studienordnungen, Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen und weitere Informationen gibt es auf der Webseite der TU Berlin (bzw. TUBS GmbH).

4. Science-Technology-Society Wien (Master)

Das Masterstudium Science-Technology-Society, angesiedelt am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Uni Wien, widmet sich den komplexen Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technik und Gesellschaft. Ein eigenes Profil erhält der Studiengang zum einen durch eine starke Forschungsorientierung sowie durch einen internationalen Ansatz in der Lehre, weswegen auch ausschließlich in englischer Sprache unterrichtet wird. Die Studierenden sollen gegenwärtige techno-wissenschaftliche Herausforderungen in ihrer Multidimensionalität, nicht zuletzt in ihren sozialen und ethischen Dimensionen erkennen lernen. Sie sollen in die Lage versetzt werden, Positionen auch in Situationen zu entwickeln, in denen die Informationslage komplex und unvollständig ist sowie Themen zur Beziehung von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft zu kommunizieren.

Tätigkeitsbereiche nach dem Studium liegen generell an den Schnittstellen von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft. Absolvent*innen haben aber auch eine gute Ausgangsposition, eine akademische Karriere im Kontext österreichischer und internationaler PhD Programme einzuschlagen. Mögliche Berufsfelder sind u.a.: Wissenschaftskommunikation; nationale und internationale Organisationen der Forschungsfinanzierung, Forschungspolitik und des Forschungsmanagements; Firmen und NGOs, die sich mit der Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft beschäftigen.

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Die aktuellen Studienordnungen, Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen und weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Universität Wien.


Weitere Studiengänge, die inhaltlich zumindest eine Nähe zu den Feldern der Wissenschaftskommunikation aufweisen – sowohl national als auch international – sind auf dieser Seite gelistet (rechte Spalte).


*Der Studiengang Wissenschaft – Kommunikation – Medien am Karlsruher Institut für Technologie ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.

** Teammitglieder von Wissenschaftskommunikation.de unterrichten auch im Studiengang Wissenschaftsmarketing.