Wie hat sich der Wissenschaftsjournalismus im Coronajahr geschlagen? Und was macht eine gute Impfkommunikation aus? Gedanken dazu, eine Studie zu den Facebook-Live-Auftritten des brasilianischen Präsidenten sowie aktuelle Jobs und Termine gibt es im neuen Panoptikum.
Panoptikum 21-1 #Systemrelevant #Impfkommunikation #Bolsonaro
Augen und Ohren auf
Wie bleibt der Wissenschaftsjournalismus systemrelevant? Und was ist in der wissenschaftlichen Politikberatung zu Corona bisher (schief-)gelaufen? Das analysiert Volker Stollorz, Leiter des Science Media Center, im Gastbeitrag „Systemrelevant“ in der Zeit.
Was kann Wissenschaft gegen falsche Informationen und Verschwörungstheorien tun? Das diskutiert Wissenschaftsjournalist Thomas Prinzler mit seinen Gästen in der Januarausgabe des Podcasts der Langen Nacht der Wissenschaften Berlin. Weil die Veranstaltung wegen Corona ausfiel, gibt es das ganze Jahr über Einblicke in die Wissenschaft zum Hören. Mehr zu digitalen Corona-Alternativformaten gibt es auch hier.
Wie kann eine gute Aufklärung zur Corona-Impfung gelingen? Und wie entsteht Vertrauen in der Impfkommunikation? Das diskutieren Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, der Wissenschaftskommunikation und dem Wissenschaftsjournalismus im digitalen Lunchtalk von Wissenschaft in Dialog.
Verschwörungsmythen, -ideologien oder doch -erzählungen? Letztere haben es sogar auf den dritten Platz der Wörter des Jahres 2020 geschafft. Zu unrecht, findet Michael Butter. Der Professor für Amerikanische Literatur- und Kulturgeschichte forscht auch zum Thema Verschwörungen und schreibt in der Zeit: Es sind Verschwörungstheorien, also „nennt sie beim Namen“.
Mehr Wissen
Im Anzug vor einer dunklen Bücherwand – In diesem seriös wirkenden Ambiente tritt der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro in seinem wöchentlichen Facebook-Live-Stream vor die Öffentlichkeit. Über diesen Kanal verbreitet er seine Ansichten über das Corona-Virus, die teils krude sind und wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen. So behauptet er unter anderem, dass Medikamente Leben retten würden, die laut wissenschaftlichen Studien bei der Behandlung von Corona-Infektionen keine Wirkung zeigen. Ein brasilianisches Forschungsteam hat untersucht, welche diskursiven Strategien Bolsonaro dabei nutzt.
Die ersten, die sich nicht nur mit der Pandemie, sondern auch mit der Corona-bedingten Infodemie auseinandersetzen mussten, waren Bewohnerinnen und Bewohner der chinesischen Provinz Hubei. Wie haben sie dabei entschieden, ob es sich bei Informationen um Gerüchte handelte? Wenxue Zou and Lu Tang von der Texas A&M University in den USA fanden heraus, dass die meisten von ihnen auf heuristische Verfahren setzten und auf die Glaubwürdigkeit einer Quelle oder ihre eigene Intuition vertrauten. Systematische Strategien wie Fact-Checking wurden selten eingesetzt.
Wie präsentieren sich Menschen als Expertinnen und Experten? Das untersuchten Sharon Coen, Joanne Meredith, Ruth Woods und Ana Fernandez anhand von Leserinnen- und Leserkommentaren zu Berichten über Klimawandel in drei britischen Zeitungen. Die Forscherinnen analysierten Strategien, die Menschen verwenden, um sich als Klima-Expertinnen und Experten darzustellen.
Von Praktikum bis Professur
Zwei Stellen sind bei Wissenschaft im Dialog* in Berlin neu zu besetzen: Hier wird ein Projektmanager (m/w/d) im Projekt Jugend präsentiert und ein Studierender (m/w/d) für das Projekt I’m a Scientist – get me out of here gesucht. Die Bewerbungsfrist endet am 24. bzw. am 25. Januar.
Und eine/n Teacher for school laboratories in biology, chemistry and physics sucht die European X-Ray Free-Electron Laser Facility in Schenefeld bei Hamburg. Bewerben kann man sich hier bis zum 10. Februar.
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.
Was kommt?
Der Stifterverband schreibt eine neue MINTchallenge „MINTeinander im Dialog – Neue Wege in der Wissenschaftskommunikation“ aus. Gesucht werden hier „Lösungen für mehr anschauliche und spannende Wissenschaftskommunikation“ in den MINT-Fächern. Bewerben können sich bestehende Formate von Hochschulangehörigen sowie Lehrangebote und Trainings. Bewerbungsschluss ist der 18. Januar 2021.
Noch bis zum 1. Februar können Interessierte Beiträge für die nächste Konferenz des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation* für kommunizierende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – die WissKon21 – einreichen. Sie findet am 6. und 7. Mai 2021 statt. Mit dem Call for Contribution sucht das NaWik Ideen für Workshops und Projektvorstellungen.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.
*Wissenschaft in Dialog und das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation sind zwei der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.