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Panoptikum 20-17 #Pseudoexperten  #SkypeAScientist  #Stereotype

Wie gefährlich sind Pseudoexperten für die öffentliche Debatte über Corona? Und welche Chancen und Grenzen haben Erklärvideos auf Youtube als Bildungsformat? Diese Themen, mehr aktuelle Forschung sowie Jobs und Termine gibt es heute im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

Bereits im Panoptikum 20-16 ging es um das Statement von Dieter Nuhr bei der Kampagne „Für das Wissen“ und um die Reaktion der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Jetzt haben sich die Präsidentin der DFG und der Chef der Hochschulrektorenkonferenz im Gespräch mit der Zeit noch einmal selbst zu Wort gemeldet und die Krisenkommunikation eingeordnet.

„Gefährlicher als der Wirklichkeitsverlust auf Querdenker-Demos sind Pseudoexperten, die ihr akademisches Ticket für Desinformation missbrauchen.“ Warum das so ist und was das für die Wissenschaftskommunikation bedeutet, beschreibt Joachim Müller-Jung in seinem Beitrag „Sie simulieren nur Wissenschaft“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Einen kleinen Ansturm von kommunikationswilligen Forschenden hat indessen das Format Skype A Scientist seit Beginn der Corona-Lockdowns erlebt. Dreimal so viele sind im Vergleich zu vorher für das Projekt angemeldet, berichtet Leiterin Sarah McAnulty im Beitrag auf Nature.com. Das sind so viele, dass sie nun eher nach Publikum sucht, das bei ihnen anrufen möchte, als andersherum. Wie sich andere Projekte in dieser Zeit an die neuen Bedingungen angepasst haben, darum geht es im aktuellen Schwerpunkt Virtuelle Angebote.

Klimamigration – Dürren, Stürme und Fluten: Unter diesem Titel hat Linus Goericke aus dem Redaktionsteam des Leibniz-Magazins einen Mix aus Scrollytelling und Infografik konzipiert. Hier gibt es das Beispiel für den animierten Wisskomm-Formatemix.

Mehr Wissen

Mit den Chancen und Grenzen von Erklärvideos auf Youtube beschäftigen sich Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie in einem neuen Preprint. Trotz der Beliebtheit als Bildungsformat sei beispielsweise noch unklar, welche Art von Video für welche Nutzerinnen und Nutzern am besten geeignet ist.

Weltweit hätten Entscheiderinnen und Entscheider in der Kommunikation um die Covid-19-Pandemie zu wenig auf die Bedürfnisse und die Lebensumstände ärmerer Menschen geachtet. Das moniert der Wissenschaftsphilosoph Cristian Timmermann in einem Fachartikel. Einerseits aus ethischen Gründen, aber auch, weil es  beim Entwerfen effektiverer Corona-Maßnahmen helfen könnte, wenn man benachteiligten Gruppen stärker zuhören und ihre Lebenswirklichkeit mehr beachten würde.

Haben schon Kleinkinder Vorurteile über Frauen in der Wissenschaft? Forscherinnen der Virginia Tech untersuchten dies in einer aktuellen Pilotstudie und fanden, dass sowohl Jungen als auch Mädchen im Alter von fünf bis sechs Jahren ihr eigenes Geschlecht besonders positiv sehen. Jungs hielten den Mann in einer fiktiven Gruppe für besonders schlau und dachten, dass er am ehesten in der Forschung arbeiten würde; Mädchen schrieben das eher einer Frau zu. Zumindest in diesem Alter sei das Stereotyp des männlichen Forschers offenbar derzeit nicht so stark ausgeprägt, schlussfolgern die Wissenschaftlerinnen.

Von Praktikum bis Professur

Das inter 3 Institut für Ressourcenmanagement in Berlin sucht ab sofort eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter für Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (m/w/d). Bewerben kann man sich noch bis zum 31. August.

Und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, ebenfalls in Berlin, sucht eine oder einen Projektmanager*in für den Intranet Relaunch/Mobile Services. Hier endet die Frist am 4. September.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.

Was kommt?

Ab sofort und bis zum 23. September 2020 können sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Forum Wissenschaftskommunikation 2020 anmelden. Die Tagung findet vom 5. bis 7. Oktober digital statt. Das Schwerpunktthema in diesem Jahr ist Wissenschaftskommunikation und Politik.

Am 7. September findet die Wisskon 2020 – die Konferenz für kommunizierende Forschende – des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation* – statt. Wer nicht vor Ort dabei ist, kann die Veranstaltung ab 9:30 Uhr im Livestream verfolgen. Bei der Veranstaltung dreht sich alles um Forschende und ihre Dialoge mit der Öffentlichkeit.

 

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

* Das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.