Kann das beliebte Klötzchenspiel Minecraft bei der Vermittlung komplexer Inhalte helfen? Und wie sollte die Wissenschaftskommunikation mit Unsicherheiten und Fehlern der Forschung umgehen? Tipps dazu gibt es heute im Panoptikum – außerdem wie immer aktuelle Forschung, Stellenausschreibungen und Hinweise auf lohnenswerte Veranstaltungen.
Panoptikum 20-13 #OpenScience #Minecraft #DunningKruger
Augen und Ohren auf
Wissenschaftliche Zusammenhänge zu visualisieren, bedeutet häufig, zwischen Übersichtlichkeit und detailgetreuer Darstellung Kompromisse eingehen zu müssen. Um komplexe Modelle interaktiv und unterhaltsam zu gestalten, hat die Abteilung Wissenschaftskommunikation der University of Western England eine neue Spielwiese entdeckt: Auf dem hauseigenen Blog stellt das Team vor, wie es das Computerspiel Minecraft zur Aufklärung über Diabetes nutzt.
In einer neuen Podcast-Folge von „Grams’ Sprechstunde“ sprechen die Ärztin Natalie Grams und der Medizinjurist Christian Nobmann mit Fachleuten aus dem Wissenschaftsjournalismus. Mit Mai Thi Nyugen-Kim und Lars Fischer unterhalten sie sich dabei unter anderem über den Umgang mit unsicheren Ergebnissen und Fehlern in der Forschung, wissenschaftsbasierte Politik sowie populistische Strategien im „Informationskrieg“.
Wissenschaftskommunikation und Corona gab es am 30. Juni gleich im Doppelpack: Zunächst bei einem digitalen Lunch-Talk von Wissenschaft im Dialog zum Thema „Wissenschaftskommunikation im Zeichen von Corona“. Das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und den Medien war auch Thema der NaWik-Sprechstunde, deren Mitschnitt online verfügbar ist. NaWik-Geschäftsführerin Beatrice Lugger führt durch das Gespräch mit der Wissenschaftsjournalistin Nikola Kuhrt und dem Neurobiologen Florian Dehmelt.
In der neunten Episode des Podcasts „Technoculture“ klärt außerdem Sabina Leonelli, Professorin für Philosophie und Wissenschaftsgeschichte an der University of Exeter, über neue Bewegungen im Bereich Open Science auf. Wie entwickelt sich die globale akademische Gemeinschaft in dieser Hinsicht und welche Hindernisse stehen noch im Weg?
Mehr Wissen
Der in letzter Zeit recht populär gewordene „Dunning-Kruger-Effekt“ besagt: Personen, die wenig Ahnung von etwas haben, überschätzen ihren Wissensstand oft dramatisch (während Expertinnen und Experten besser einschätzen können, wie viel sie wirklich wissen). Eine Masterarbeit der Technischen Universität Delft widmet sich nun der Frage, welche Rolle dieser Effekt in der Kommunikation des Klimawandels spielt.
Wissenschaftliche Institutionen müssen mehr Wert auf strategische Planung ihrer Kommunikation legen, statt sich vor allem auf einzelne Personen zu verlassen. Das behauptet der Kommunikationswissenschaftler John Besley in einem neuen Paper – und liefert fünf Gedanken dazu mit.
Sind „Hypes“ in der Wissenschaftskommunikation immer schlecht? Nicht unbedingt, schreibt die australische Physikerin Tara Roberson in der Fachzeitschrift Public Understanding of Science. Auch wenn ein Hype selten gerechtfertigt sei, könne er inspirierend wirken und die ursprüngliche Faszination der Wissenschaft vermitteln. Außerdem könnte er für Forschende ein Anlass sein, innezuhalten und ihre Arbeit zu reflektieren.
Von Praktikum bis Professur
Für Kurzentschlossene: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt sucht Unterstützung für das Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück. Die Bewerbungsfrist endet am 3. Juli.
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.
Was kommt?
Auch dieses Jahr vergibt die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Stipendien in Höhe von 4.000 Euro für Journalistinnen und Journalisten, die sich intensiver mit wissenschaftlichen Themen auseinandersetzen möchten. Einreichungsfrist ist der 15. September. Was es bei der Bewerbung noch zu beachten gibt, lesen Sie hier.
Zum Einsatz sozialer Medien für die eigene Wissenschaftskommunikation bietet das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) ein offenes virtuelles Seminar am 9. und 10. Juli an. Auch zum Thema Schreiben gibt es ein offenes virtuelles Seminar, das am 15. und 16. Juli stattfindet.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.