Wie kann ich meine Forschung prägnant und anschaulich verpacken? Was kann die Wissenschaftskommunikation in Sachen Storytelling von Hollywood lernen? Das neue Panoptikum hat einige Tipps parat und bringt wie immer Neues aus der Forschung, aktuelle Stellenausschreibungen und Veranstaltungshinweise mit.
Panoptikum 20-12 #SciComics #Rüge #Klimaschutz
Augen und Ohren auf
Bevor Josh Ettinger Doktorand an der Oxford University wurde, war er in der TV-Produktion für die „Daily Show“ mit Jon Stewart tätig. In seinem Gastbeitrag für Natures Karriere-Kolumne verrät er, was ihn das Drehbuchschreiben und die Unterhaltungsbranche für seine Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation gelehrt haben.
Besonders kurz, prägnant und unterhaltsam lässt sich Wissenschaft in Comics veranschaulichen. Wie unterschiedlich dabei die Ergebnisse aussehen können, verdeutlicht der Beitrag der Wissenschaftsjournalistin und Illustratorin Juliet Merz im Laborjounal.
Was passiert hinter den Kulissen eines Forschungsprojekts? Wie sieht der Alltag von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus? Im Videoblog Black Box Science von Rainer Kaufmann, Leiter einer Arbeitsgruppe am Centre for Structural Systems Biology, wird der Vorhang für Außenstehende künftig gelüftet.
Inzwischen gab es auch Neuigkeiten zum Fall der Heinsberg-Protokolle: Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) sprach eine Rüge gegen die Agentur Storymachine aus. Wie Horizont berichtet, bewertete der DRPR das Verhalten der Agentur als unprofessionell und rufschädigend für den Berufsstand.
In einem offenen Brief hat der Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus (SKWJ) seine Sorge um die Zukunft des Berufsfelds geäußert – und fordert die Medienhäuser zum Umdenken auf. Martin Amrein, Co-Präsident des SKWJ, erklärt im Interview mit dem Online-Magazin Persönlich die Hintergründe des Anliegens. Wer des Schweizerdeutschen mächtig ist, kann sich auch die Diskussion im SRF über den Stand des Schweizer Wissenschaftsjournalismus anhören.
Mehr Wissen
Was ist eigentlich Citizen-Science? Wie plant man ein erfolgreiches bürgerwissenschaftliches Projekt, welche Fallstricke gibt es zu beachten und wie bereitet man die auf diese Weise gewonnenen Daten auf? Diese und weitere Themen behandelt das neu erschienene „Handbook of Citizen Science in Ecology and Conservation“.
Welchen Anteil haben die Massenmedien daran, dass Teile der Bevölkerung wissenschaftlichen Erkenntnissen offenbar immer weniger vertrauen? Der Politik- und Kommunikationswissenschaftler Alexandre Schiele zeichnet in einer aktuellen Veröffentlichung die Entwicklung der letzten Jahrzehnte nach – und macht unter anderem eine in den 2010er-Jahren aufgekommene Welle von „pseudowissenschaftlichen und verschwörungstheoretischen Inhalten“ im öffentlichen TV für die Entwicklung mitverantwortlich.
Forschende vom Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg sehen die öffentliche Meinung zum Klimawandel in Deutschland an einem Kipppunkt: Die Bevölkerung sei nun mehrheitlich dazu bereit, „entschlossene Schritte“ für den Klimaschutz mitzutragen, schreiben sie in einem Diskussionspapier.
Von Praktikum bis Professur
Für das Exzellenzcluster UniSysCat sucht die TU Berlin eine Referentin oder einen Referenten für PR und Wissenschaftskommunikation. Bewerbungsschluss ist der 26. Juni.
Die TU Dresden sucht Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit. Die Stelle umfasst Bereiche der internen und externen Kommunikation sowie das Studierendenmarketing. Bewerbungen können bis zum 30. Juni eingereicht werden.
Das Deutsche Klima-Konsortium in Berlin sucht eine studentische Hilfskraft (m/w/d), die neben redaktioneller Arbeit in der Organisation von Pressegesprächen und politischen Briefings aushilft. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 12. Juli.
Beim DESY in Hamburg ist eine Stelle in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Projekte im Forschungsbereich Photon Science und Beschleuniger ausgeschrieben. Interessierte können sich bis zum 20. Juli bewerben.
Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.
Was kommt
Die Wissenschaftsausstellung „Pretty Porous – Alles Porös“, initiiert durch den Sonderforschungsbereich 1313 und das Exzellenzcluster SimTech der Universität Stuttgart, gibt vom 18. Juni bis 30. August im Stuttgarter Planetarium spielerisch Einblicke in die Welt der porösen Medien. Begleitet wird die Ausstellung durch eine Vortragsreihe. Der Eintritt ist kostenlos. Eröffnet wird das Programm am 18. Juni mit einer virtuellen Vernissage ab 18:00 Uhr.
Wie könnte der digitale Wissenschaftsjournalismus von morgen aussehen? Kreative Köpfe können sich bis zum 28. Juni mit ihrem innovativen Konzept auf einen Platz in der Media Lab Summer School bewerben. Im Rahmen des Programms „Rocking Science Journalism“ wird den Teilnehmenden vom 10. bis 14. August das Handwerkszeug zur Umsetzung ihrer Ideen beigebracht.
Für Kurzentschlossene: Die Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche wird dieses Jahr in Form einer zweitägigen Webinar-Reihe zum Thema „Corona und Wir – Wie das Virus unsere Arbeit verändert“ stattfinden. Wer mehr über aktuelle Formate im Wissenschaftsjournalismus oder auch bestimmte Recherchetechniken in Zeiten der Pandemie lernen möchte, findet hierzu am 19. und 20. Juni ein breites Programm.
Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden. Für alle Interessierten empfehlen wir auch die Kolumne „Augenspiegel“ (https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/category/augenspiegel/) von Henning Krause, dem Social-Media-Manager der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die eine ähnliche Zielsetzung hat. Achtung: Der Augenspiegel pausiert derzeit, da wir ihn uns aber zurückwünschen, haben wir die Empfehlung mal drin gelassen.