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Panoptikum 20-11 #Scinema #Podcast #Infodemie

Das neue Panoptikum blickt weit zurück zum Beginn der Wissenschaftskommunikation, bietet aber auch Thesen zu ihrer Zukunft in Corona-Zeiten. Dazu gibt’s unter anderem Schreibtipps für Forschende, neue Forschungserkenntnisse, Veranstaltungs- und Stellenhinweise.

Augen und Ohren auf

Am 27. Mai fand das Fachgespräch zu Wissenschaftskommunikation im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung statt. Dabei ging es um die diesbezüglichen Anträge der Fraktionen der CDU/CSU und SPD sowie der Fraktion der FDP. Wer es verpasst hat und die Stellungnahmen der eingeladenen Sachverständigen noch einmal hören möchte, findet hier die Aufzeichnung des Gesprächs.

2020 würde das Jahr der Wissenschaftskommunikation werden, so nahm es sich die Politik vor einigen Monaten vor. Wissenschaftsjournalist Reiner Korbmann blickt auf seinem Blog Wissenschaft kommuniziert zurück auf die anfänglichen politischen Erwartungen an das Jahr und die unerwarteten Entwicklungen im Berufsfeld aufgrund der Corona-Pandemie. Außerdem stellt er einige Thesen auf, welche Folgen die Ereignisse für die Wissenschaft und ihr gesellschaftliches Rollenverständnis haben werden.

Nature.com hat die Podcast-Serie „Working Scientist“ gestartet, in der es um gute Wissenschaftskommunikation geht. In sechs Episoden spricht Wissenschaftsjournalistin Pakinam Amer mit Expertinnen und Experten aus dem Berufsfeld, um der Kunst des guten Storytellings auf den Grund zu gehen und neue Kenntnisse für das wissenschaftliche Schreiben zu gewinnen.

Auch das internationale Wissenschafts-Filmfestival Scinema wird dieses Jahr ins Digitale verlegt und bietet damit die Möglichkeit, einige Filme zuhause zu erleben. Der diesjährige Sieger in der Kategorie „Bester Film“, die australische Dokumentation „My Year of Living Mindfully“, kann beispielsweise bis zum 3. Juni gestreamt werden.

Mehr Wissen

Dem persönlichen Umfeld mehr vertrauen als medizinischen Expertinnen und Experten? Das kann unter Umständen rational sein, argumentiert die Philosophin Katherine Furman in einem aktuellen Fachbeitrag. Denn Wissenschaft sei nicht völlig ideologiefrei. Bei Freundinnen und Freunden oder Bekannten wüssten wir wenigstens, dass ihre Werte unseren eigenen ähneln.

Seit wann gibt es Wissenschaftskommunikation? Folgt man der Biologin und Kommunikationsforscherin Lindy Orthia, seit rund 30.000 Jahren. Zu dieser Zeit gab es in Australien eine große Verwerfung, die Flussläufe und Landschaften dramatisch veränderte. Das Wissen über dieses geologische Ereignis haben die indigenen Yorta Yorta seitdem mündlich bewahrt.

Zur Pandemie geselle sich eine „Infodemie“, wegen der Vielzahl der kursierenden Falschinformationen gar eine „Misinfodemie“, schreiben Forschende von der University of Wisconsin-Madison in einem Paper. Darin loten sie aus, welche Rolle die Forschung zur Risikokommunikation in der aktuellen Situation spielt.

Von Praktikum bis Professur

Bei Wissenschaft im Dialog gibt es für das neue Projekt Viral News ein Praktikum im Bereich Social Media zu vergeben. Wer Interesse und Experimentierfreude (insbesondere mit Wissenschaftskommunikation via TikTok) mitbringt, kann sich bis zum 7. Juni auf die Stelle bewerben.

Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher unseres Portals richten.

Was kommt

Speziell für Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hat das Forschungsprojekt Blue Action eine Reihe von kostenlosen, monatlichen Online-Seminaren zu verschiedenen Themen rund um Wissenschaftskommunikation organisiert. Die englischsprachigen Seminare finden über Microsoft Teams statt, maximal 250 Personen können dabei teilnehmen. Wer sich für ein bestimmtes Seminarthema besonders interessiert, sollte also nicht lange zögern!

Noch gibt es freie Plätze für den Kurs „Wissenschaftsjournalismus“, den die Akademie der Bayerischen Presse vom 28. bis 30. Oktober in München anbietet. Teilnehmende lernen in den zwei Tagen, wie sie komplexe Sachverhalte transparent, spannend und verständlich für Leserinnen und Leser aufbereiten können. Alle weiteren Informationen sind hier gesammelt.

 

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden. Für alle Interessierten empfehlen wir auch die Kolumne „Augenspiegel“ (https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/category/augenspiegel/) von Henning Krause, dem Social-Media-Manager der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die eine ähnliche Zielsetzung hat. Achtung: Der Augenspiegel pausiert derzeit, da wir ihn uns aber zurückwünschen, haben wir die Empfehlung mal drin gelassen.